Analyse von Barkow Consulting
Der Januar ist aufgrund hoher Ausschüttungen und automatischer Wiederanlagen eigentlich immer positiv, teilt die Beratungsfirma Barkow Consulting mit. In diesem Jahr sei der erste Monat des Jahres mit Nettomittelabflüssen von 499 Millionen Euro aber der mit Abstand schlechteste Januar für OIFs seit der Finanzkrise gewesen. Insgesamt beliefen sich die Mittelabflüsse mittlerweile auf 7,1 Milliarden Euro.
Auch die Mittelrückflüsse, also die Rückgabe von Fondsanteilen brutto, lagen im Januar mit über einer Milliarde Euro auf einem sehr hohen Niveau. Aufgrund von Reinvestitionen fiel der Fondsabsatz mit 524 Millionen Euro besser aus als in den Vormonaten, blieb aber hinter dem Vorjahresmonat zurück.
Mit Blick auf 2025 schließt Barkow Consulting nicht aus, dass es Mitte des Jahres – unter anderem getrieben durch das Scheitern der Signa-Immobiliengruppe von René Benko – nochmals zu höheren Abflüssen kommen kann und vielleicht sogar neue Negativrekorde erreicht werden.
Berufung: Gerichtsstreit um Risikoeinstufung geht weiter
Die volatile Situation offener Immobilien-Publikumsfonds ist gegenwärtig auch Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und der Union-Investment-Tochter ZBI Fondsmanagement GmbH (wir berichteten). Die Verbraucherzentrale hatte nach der drastischen Abwertung des milliardenschweren Immobilienfonds „Uni Immo Wohnen ZBI“ im letzten Sommer gegen die aus ihrer Sicht zu niedrige Risikoeinstufung des OIF geklagt und vom Landgericht Nürnberg-Fürth Recht bekommen. Die Fondsgesellschaft hat jedoch bereits angekündigt, Berufung gegen das Urteil einlegen zu wollen.