Versicherer geben erneut Start-up-Kapital

Welchen Nutzen haben Makler und ihre PKV-Kunden von Heal Capital 2?

Private Krankenversicherer und andere Investoren wollen bis Ende des Jahres über 100 Millionen Euro Wagniskapital für Healthtech-Start-ups sammeln. Doch was haben eigentlich Makler und Versicherte davon?

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12:09 Uhr | 25. September | 2024
Forscherin schaut ins Mikroskop

Private Krankenversicherer und andere Investoren wollen bis Ende des Jahres über 100 Millionen Euro Wagniskapital für Healthtech-Start-ups sammeln. Doch was haben eigentlich Makler und Versicherte davon?

| Quelle: Andrew Brookes

Diese Woche hat der PKV-Verband den zweiten Wagniskapitalfonds der privaten Krankenversicherer vorgestellt: Heal Capital 2. Zusammen mit anderen institutionellen Investoren wollen die Krankenversicherer bis Ende 2024 ein Fondsvolumen von „deutlich mehr als 100 Millionen Euro“ erreichen. Dieses Geld soll in Start-up-Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft fließen, damit diese Innovationen hervorbringen können. Doch welchen direkten Nutzen können daraus eigentlich Makler für ihre privatversicherten Kunden ziehen?

Laut Jens Wegner, Teamleiter Themen beim PKV-Verband, sind sowohl Heal Capital 2 als auch der bereits vor vier Jahren aufgelegte Heal Capital auf jeweils zehn Jahre ausgelegt. „Im Anschluss an diese Laufzeit besteht das Ziel, die einzelnen Beteiligungen wieder zu verkaufen. Dadurch werden Rückflüsse für die beteiligten PKV-Unternehmen generiert, die entsprechend der individuellen Kapitalanlageausrichtung der investierten Unternehmen verwendet werden“, erklärt er auf procontra-Nachfrage.

Damit ist nicht ausgeschlossen, dass eventuelle Renditen aus den Start-up-Investitionen zum Beispiel auch für die Abmilderung von Beitragsanpassungen eingesetzt werden.

Innovationen werden zu versicherten Leistungen

Zwar sollen die Investitionen dazu führen, die Gesundheitsleistungen für alle, also auch für gesetzlich Versicherte zu verbessern – das wurde bei der Vorstellung von Heal Capital 2 betont. Aber könnten die innovativen Leistungen, die aus den Investitionen resultieren, auch direkt als Vertriebsargumente für PKV-Produkte dienen? Hierzu erklärt Wegner zunächst, dass es keine automatisierte Verknüpfung zwischen den Investments und dem Leistungsumfang in den einzelnen Tarifen gibt.

Dennoch können die Privatversicherten direkt von den Innovationen profitieren. Als Beispiel nennt er das Unternehmen Formel Skin, in das der Vorgänger-Fonds Heal Capital investiert hat. Die Kosten für dessen telemedizinische Behandlung von Hautkrankheiten sowie für verschreibungspflichtige Medikamente und Rezepturen würden grundsätzlich von den PKV-Unternehmen erstattet.

Solche Innovations- und Qualitätspartnerschaften wie mit Formel Skin erhofft sich der PKV-Verband auch aus den Investitionen von Heal Capital 2.