Trends in der Lebensversicherung
Barbara Ries ist zwar keine Wahrsagerin, sondern Mitglied des Baloise-Vorstands – trotzdem wagte sie jetzt einen Blick in die Glaskugel: In einem kurzen Vortrag auf der aktuellen DAV-/DGVFM-Jahrestagung in Bonn ging sie der Frage nach, wie sich die Lebensversicherungssparte aus ihrer Sicht in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Dabei kam Ries auch auf das Thema Garantien in der Altersvorsorge zu sprechen. Sie glaube zwar nicht an ein Klassik-Comeback, betonte sie, gleichwohl seien Garantien für viele Menschen immer noch „wahnsinnig wichtig“ und sollten deshalb bei der Produktgestaltung in Kombination mit einer hohen Flexibilität weiterhin eine Rolle spielen. „Das ist unsere Stärke als Lebensversicherer und diese Stärke sollten wir auch ausspielen.“
Im Bereich der Biometrie bleibt für Ries die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) das Produkt bzw. Maß aller Dinge, wobei es hier zu einem verstärkten Bedingungswettbewerb kommen werde. Außerdem werde das Thema Schüler-BU weiter an Bedeutung gewinnen – eine große Herausforderung für das Underwriting.
Die Grundfähigkeitsversicherung (GF) sieht die Baloise-Vorständin, die für das Ressort Lebensversicherungen zuständig ist, indes am Scheidweg. „Wenn es zukünftig zu mehr Leistungsfällen kommt, wird sich zeigen, ob der Kunde das Produkt wirklich verstanden hat“, so Ries. „Auch die Leistungsprüfung wird sich dann beweisen müssen.“
Um den Nachwuchs im Vertrieb macht sich Barbara Ries keine Sorgen. Das Berufsbild habe zwar immer noch ein schlechtes Image, doch beginne sich dies langsam zu wandeln. Als Makler könne man zum Beispiel völlig ortsunabhängig arbeiten und sich seine Zeit frei einteilen, was bei jungen Leuten gut ankomme. „Ich glaube deshalb, dass Versicherungsvertrieb echt cool werden kann“, so Ries.