Deal nimmt Formen an

Viridium: Allianz-Konsortium soll kurz vor Übernahme des Run-off-Spezialisten stehen

Ein von der Allianz geführtes Konsortium steht offenbar kurz vor dem Kauf des Abwicklungsspezialisten Viridium. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Branchenkreise.

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15:03 Uhr | 13. März | 2025
Firmenschild des Run-off-Spezialisten Viridium

Gerüchten zufolge steht Viridium kurz vor dem Verkauf.

| Quelle: Viridium

Wie procontra schon Ende Februar berichtete, sucht die Private-Equity-Firma Cinven einen Käufer für ihren Mehrheitsanteil am Run-off-Spezialisten Viridium. Zu den Interessenten zählt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg unter anderem ein Konsortium unter Führung der Allianz, dem auch der Vermögensverwalter Blackrock und der japanische Versicherer T&D Holding angehören sollen.

Kauf soll kurz bevorstehen

Wie jetzt der Versicherungsmonitor und andere Medien berichten, soll dieses Konsortium nun kurz vor dem Kauf von Viridium stehen. Damit hätte sich die Allianz gegen konkurrierende Bieter durchgesetzt, darunter eine Gruppe rund um die Deutsche-Bank-Tochter DWS, den US-amerikanischen Versicherer Prudential Financial sowie den Marktkonsolidierer Athora. Die Kaufsumme soll sich auf rund 3 Milliarden Euro belaufen. Mit rund 3,4 Millionen Versicherungsverträgen und 67 Milliarden Euro an Kapitalanlagen ist Viridium die mit Abstand größte Run-off-Plattform in Deutschland.

Laut Versicherungsmonitor wird die Allianz künftig rund 25 Prozent an dem Unternehmen halten. Die Generali, die aktuell 10 Prozent hält, bleibe als Anteilseigner an Bord und werde ihren Anteil möglicherweise ausbauen. Die Hannover Rück, bei der lange Zeit 20 Prozent der Anteile lagen, habe inzwischen einen kleineren Anteil und könnte einen Teil oder alles abgeben.

Warum Cinven bei der BaFin in Ungnade gefallen ist

Cinven muss seine Mehrheit an Viridium auf indirekten Druck der BaFin hin verkaufen. Die Finanzaufsicht nimmt es dem britischen Private-Equity-Investor übel, dass dieser einst dem italienischen Versicherer Eurovita, der infolge des Zinsanstiegs in finanzielle Schieflage geraten war, nicht genügend dringend benötigtes Kapital zur Verfügung gestellt hatte. Das Unternehmen ging Pleite und wurde an ein Versichererkonsortium übergeben. Im Zuge dessen leitete die italienische Finanzaufsicht eine Prüfung über Cinven ein (wir berichteten). Anfang 2024 scheiterte deshalb auch die Übertragung von 720.000 Zurich-Verträgen auf Viridium.

Auf Nachfrage von procontra wollten weder Allianz noch Viridium die Gerüchte um den bevorstehenden Verkauf kommentieren.