Immobilien: Allianz greift so tief wie nie in die Tasche
Noch ist auf der Baustelle im Herzen des Frankfurter Bankenviertels kaum zu erkennen, dass hier in naher Zukunft vier Türme in die Höhe wachsen werden, die Deutschlands berühmteste Skyline merklich prägen werden. Lediglich die Vielzahl der Baukräne lässt das Ausmaß des Bauprojekts erahnen: Unter dem Namen „Four Frankfurt“ werden vier Hochhäuser gebaut – das kleinste 100 Meter, das größte 233 Meter hoch –, die durch eine Mischung aus Wohnraum, Gastronomie und Büros die Frankfurter Innenstadt beleben sollen.
Für den höchsten der vier Türme, genannt „T1“, hat die Allianz-Gruppe nun so viel bezahlt, wie noch nie zuvor für ein Hochhaus in Deutschland bezahlt wurde. Insgesamt 1,4 Milliarden Euro zahlte ein aus der Allianz und der Bayerischen Versorgungskammer bestehendes Joint-Venture für das 233 Meter hohe Gebäude, das auf 54 Etagen mehr als 82.500 Quadratmeter bietet – 74.800 Quadratmeter davon sind für Büros gedacht. Obwohl der Turm erst im Jahr 2024 fertiggestellt werden soll, seien bereits jetzt zwei Drittel der Büroflächen vermietet, teilt der Projektentwickler „Groß & Partner“ mit.
Dass durch den Trend zu mehr Home-Office immer mehr Büroflächen überflüssig werden könnten, scheint auf Investorenseite wenig Sorgen zu bereiten. Nicole Pötsch, Head of Acquisitions & Sales für North & Central Europe bei Allianz Real Investors, der Immobilientochter der Allianz, verwies auf die niedrige Leerstandsquote von 2,8 Prozent und ein begrenztes Büroangebot bis 2024 im Frankfurter Stadtzentrum. „Dass ein Teil der Mietverträge für das FOUR T1 während der Pandemie unterzeichnet wurde, unterstreicht die Attraktivität des Objekts und seiner Lage“, betonte Pötsch.
Immobilien-Investments werden immer wichtiger
Das Investment der Allianz unterstreicht die Bedeutung von Immobilieninvestments für die Versicherer. Laut des „Trendbarometers Immobilienanlagen der Assekuranz“ der Beratungsgesellschaft EY liegt die Immobilienquote der Versicherer mit 11,5 Prozent so hoch wie nie zuvor. 63 Prozent der 30 befragten Unternehmen gaben zudem an, ihre Immobilienquote weiter steigern zu wollen, während der Rest sie konstant halten will. „Immobilienanlagen mit stabilem Cashflow sind für die Assekuranz im Niedrigzinsumfeld unabdingbar, um Garantiezinsversprechen weiterhin einhalten zu können, auch wenn der Garantiezins wie geplant zum Beginn des nächsten Jahres zum wiederholten Male gesenkt wird“, erklärte Studienautor Dietmar Fischer.
Allerdings liegt der Fokus dabei zunehmend auf Investments im Wohnimmobiliensegment – das Interesse an Büroimmobilien ging zuletzt deutlich zurück.
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