PKV-Beiträge um über 5 Prozent gestiegen

Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Beiträge für die private Krankenversicherung in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als fünf Prozent gestiegen – deutlich stärker als die Verbraucherpreise. Der PKV-Verband moniert den Vergleich und schießt gegen die GKV.

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12:04 Uhr | 21. April | 2021

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Beiträge für die private Krankenversicherung (PKV) im März 2021 durchschnittlich um 5,3 Prozent gestiegen. Das teilte heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Die Zahlen beziehen sich auf die Gesamtheit aus privater Krankenvoll- und Krankenzusatzversicherung und stammen aus dem Mikrozensus der Bevölkerung in Privathaushalten, die Angaben zu ihrer Krankenversicherung gemacht haben. Für den aktuellen Mikrozensus werden im Laufe des Kalenderjahres rund 810.000 Personen aus etwa 370.000 Haushalten befragt, die stellvertretend für die Gesamtbevölkerung stehen.

Mit Blick auf die hauptsächliche Beitragsanpassung (BAP) im Monat Januar seien die Prämien demnach in 2021 um 4,9 Prozent gegenüber Dezember 2020 gestiegen. Die Erhöhung liegt damit deutlich über den Anpassungen von Dezember 2019 auf Januar 2020 (+2,6 Prozent) sowie von Dezember 2018 auf Januar 2019 (+1,7 Prozent).

Als mögliche Gründe für den verhältnismäßig hohen Beitragssprung nennt das Statistische Bundesamt beispielsweise steigende Kosten im Gesundheitswesen, spürbare Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die niedrigen Zinsen, die auch den PKV-Anbietern zu schaffen machen. Von Januar 2015 bis März 2021 seien die PKV-Beiträge um insgesamt 24,7 Prozent gestiegen. Vergleichsweise nennt Destatis einen Anstieg der Verbraucherpreise (Inflation) im selben Zeitraum um 9,1 Prozent.

PKV-Verband moniert Vergleich mit Inflationsrate

Ein Vergleich, der dem PKV-Verband missfällt. „Zielführender für die Versicherten wäre der Vergleich mit den Beiträgen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gewesen“, teilte der Interessenverband der privaten Krankenversicherer heute postwendend in einer Stellungnahme mit. Diese wären für einen Durchschnittsverdiener im selben Zeitraum immerhin um 20,5 Prozent gestiegen. So habe dieser im Jahr 2015 monatlich noch 457 Euro für seine gesetzliche Krankenversicherung bezahlt, im Jahr 2021 aber bereits 550 Euro. Freiwillig Versicherte in der GKV mit Einkünften an der Beitragsbemessungsgrenze bezahlten 2015 monatlich 639 Euro. Ihr Beitrag stieg bis 2021 um 20,3 Prozent auf heute 769 Euro im Monat.

Der Verband weist zudem auf die Beitragsentwicklung in den letzten zehn Jahren hin. Laut seinen Zahlen lag seitdem die jährliche Erhöhung in der PKV durchschnittlich bei 3,0 Prozent, die der GKV bei 3,3 Prozent.