Aktuelle Umfrage

Geplantes Altersvorsorgedepot interessiert selbst Aktien-Muffel

Das von der Bundesregierung geplante Altersvorsorgedepot stößt in der Bevölkerung auf große Zustimmung. Laut einer Postbank-Umfrage kann sich mehr als jeder Zweite vorstellen, ein solches Depot zu eröffnen.

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14:08 Uhr | 26. August | 2024
lorian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium

Ist federführend für die Einführung des Altersvorsorgedepots verantwortlich: Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium

| Quelle: Pool / Pool

Der Staat will die Al­ters­vor­sor­ge durch Wert­pa­pie­re för­dern: Deshalb plant die Bun­des­re­gie­rung ein so­ge­nann­tes Al­ters­vor­sor­ge­de­pot, mit dem Ver­brau­cher bei­spiels­wei­se in ei­nen ETF-Spar­plan in­ves­tie­ren kön­nen.

Die Er­trä­ge in der An­la­ge­pha­se sol­len bis zu ei­ner be­stimm­ten Gren­ze steu­er­frei sein und erst im Ren­ten­al­ter nach­ge­la­gert be­steu­ert wer­den. Der Vor­teil: Mit Ren­ten­be­zug sinkt das Ein­kom­men und da­mit auch der Ein­kom­men­steu­er­satz, mit dem Ka­pi­tal­er­trä­ge ver­steu­ert wer­den. Zu­dem sind För­de­run­gen für Fa­mi­li­en und Men­schen mit ge­rin­ge­rem Ein­kom­men ge­plant.

Depot weckt In­ter­es­se an ei­ner An­la­ge in Ak­ti­en

Wie eine aktuelle Postbank-Umfrage nun zeigt, ist das In­ter­es­se an dieser neu­en Vor­sor­ge­form groß. 58 Pro­zent der Er­werbs­tä­ti­gen können sich demnach vorstellen, ein sol­ches staat­lich ge­för­der­tes Al­ters­vor­sor­ge­-Instrument zu nutzen.

Auch bei An­le­gern, die dem Kapitalmarkt bislang skeptisch gegenüberstehen, weckt das Al­ters­vor­sor­ge­de­pot In­ter­es­se an ei­ner An­la­ge in Ak­ti­en oder Fonds. Fast jeder Zweite aus dieser Gruppe der Aktien-Muffel wür­de dank des ge­plan­ten För­der­pro­gramms erst­ma­lig Geld in Wert­pa­pie­re in­ves­tie­ren, um für das Al­ter vor­zu­sor­gen. 86 Pro­zent der Be­frag­ten, die be­reits Fonds und Ak­ti­en für die Al­ters­vor­sor­ge nut­zen, wür­den ih­re In­ves­ti­tio­nen er­hö­hen. Und nur 22 Pro­zent der Er­werbs­tä­ti­gen wür­den ihr An­la­ge­ver­hal­ten nicht än­dern.

„Es braucht mehr Mut"

Ob das Al­ters­vor­sor­ge­de­pot brei­te Be­völ­ke­rungs­schich­ten er­rei­chen wird, hängt nach Einschätzung von Ul­rich Ste­phan, Chef­an­la­ge­stra­te­ge der Postbank, auch da­von ab, wie sich die Ein­stel­lung der Ver­brau­cher zu Wert­pa­pier­an­la­gen ent­wi­ckelt: „Es braucht mehr Mut und Zu­ver­sicht in die Zu­kunft. Es gibt vie­le Bei­spie­le da­für, dass ge­ra­de Al­ters­vor­sor­ge über den Ka­pi­tal­markt ge­lingt – nicht nur in den USA“, meint Stephan.

Ganz kon­kret könn­ten Spar­an­rei­ze die At­trak­ti­vi­tät er­hö­hen: „Bei­spiels­wei­se soll­te das An­ge­bot at­trak­tiv und kos­ten­güns­tig sein. Aber auch steu­er­li­che An­rei­ze wir­ken po­si­ti­v“, so Ul­rich Ste­phan. Das könn­te selbst Ver­brau­cher mit ge­rin­ge­rem Ein­kom­men von ei­ner An­la­ge über­zeu­gen. Laut Postbank-Um­fra­ge nut­zen ak­tu­ell 58 Pro­zent der Be­frag­ten mit ei­nem mo­nat­li­chen Ein­kom­men von 2.500 Eu­ro und mehr Wert­pa­pie­re für die Al­ters­vor­sor­ge und nur 43 Pro­zent mit nied­ri­ge­rem Ein­kom­men.