Altersvorsorge

Wie Finanzminister Christian Lindner sein Geld privat anlegt

Als Bundesfinanzminister ist Christian Lindner bekannt für seinen Sparkurs. Jetzt hat sich der FDP-Politiker erstmals dazu geäußert, wie er privat vorsorgt – und wie er das jüngste Börsenbeben einschätzt.

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12:08 Uhr | 13. August | 2024
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sorgt für das eigene Alter unter anderem mit passiv gemanagten Indexfonds vor.

| Quelle: Maja Hitij / Staff

Als der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch Finanzminister war, gab er zum Erstaunen der Fachwelt zum Besten, sein ganzes Geld auf dem Sparbuch zu verwahren. „Ich mache das, was einem kein Anlageberater empfiehlt“, sagte Scholz damals in einem Interview.

Sein Nachfolger Christian Lindner verfolgt da eine andere Strategie. Er setzt bei der eigenen Vorsorge auf passiv gemanagte Indexfonds und Immobilien, wie er jetzt gegenüber der Berliner Morgenpost verriet.

Strenge Regeln nach Wirecard-Skandal

Investitionen in Einzelaktien oder andere spezielle Anlageformen sind für Lindner nicht möglich. „Als Finanzminister habe ich mich freiwillig den Compliance-Regeln meines Ministeriums unterworfen“, erklärt er. Diese Regeln, die unter anderem Interessenskonflikten vorbeugen sollen, waren nach dem Milliarden-Betrugsfall des einstigen Zahlungsdienstleisters und Dax-Konzerns Wirecard eingeführt worden.

Wirecard hatte im Sommer 2020 Insolvenz anmelden müssen, nachdem bekannt geworden war, dass 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz „fehlten“. Auch die Finanzaufsicht Bafin war damals in die Kritik geraten. Ihr wurde Inkompetenz und unmäßige Nähe zu Wirecard-Führungskräften vorgeworfen. So sollen Bafin-Mitarbeiter zum Beispiel mit riskanten Wirecard-Derivaten gezockt haben.

Börsenbeben kein Grund zur Sorge

In seinem Interview ging Christian Lindner auch auf das jüngste Börsenbeben mit starken Kursverlusten an den weltweiten Aktienmärkten ein. Für ihn stecke keine systemische Krise dahinter, so dass Anleger ruhig bleiben könnten, so Lindner. "An der Börse gilt, dass man langen Atem und starke Nerven haben muss." Schwankungen und Einbrüche gebe es immer, allerdings hätten die Märkte immer irgendwann wieder ins Plus gedreht.