Indexpolicen: „Die Sicherheit relativiert sich bei genauer Betrachtung“
Als Versicherungsmakler sehen wir Indexpolicen mit einer gesunden Portion Skepsis – insbesondere, wenn sie als Baustein für die Altersvorsorge angepriesen werden. Die Kombination aus Beitragsgarantie und Renditechancen am Kapitalmarkt wirkt auf den ersten Blick attraktiv. Doch bei näherem Hinsehen zeigen sich Schwächen, die man nicht ignorieren sollte.
Indexpolicen sind ausschließlich für langfristiges Sparen konzipiert – kurzfristige Flexibilität bieten sie nicht. Dabei handelt es sich nicht um echte Kapitalmarktinvestments. Vielmehr erhalten Kunden nur eine begrenzte Beteiligung an einem Index, oft reduziert durch Caps, Quoten oder andere Einschränkungen. In schwachen Börsenjahren gibt es keine Rendite, in starken Jahren wird das Potenzial durch Limitierungen beschnitten. Die reale Verzinsung ist – insbesondere nach Kosten und unter Berücksichtigung der Inflation – häufig enttäuschend.
Auch sicherheitsorientierten Sparern empfehlen wir diese Produkte nicht. Die scheinbare Sicherheit relativiert sich bei genauer Betrachtung, die Renditechancen sind stark begrenzt. Hier fahren Kunden mit klassischen Policen meist besser. Besonders kritisch sehen wir, dass einige Versicherer eigene, modifizierte Indizes verwenden. Das erschwert nicht nur die Nachvollziehbarkeit der Wertentwicklung, sondern kann bei Kunden zu falschen Erwartungen führen.
Wir vermitteln Indexpolicen daher nicht aktiv. Bestehende Verträge analysieren wir im Einzelfall: Lohnt sich das Festhalten? Gibt es bessere Alternativen? Oft ist es sinnvoller, einen Schlussstrich zu ziehen und mit einem transparenteren Produkt neu zu starten. Unser Rat: genau hinsehen, kritisch bleiben – und sich nicht von vermeintlicher Sicherheit blenden lassen.