Votum-Verband

Warum das Rentenpaket II das Rentenproblem nicht löst

Votum-Vorstand Martin Klein sieht die Einigung auf das Rentenpaket II als einen notwendigen Kompromiss. Doch das Rentenproblem werde dadurch nicht gelöst und es schaffe zusätzliche Belastungen. Das Generationenkapital hält er für einen wichtigen Schritt.

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13:05 Uhr | 30. Mai | 2024
Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands Votum

Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands Votum

| Quelle: Votum

Das Rentenpaket II allein löst aus Sicht von Votum-Vorstand Martin Klein das Rentenproblem nicht und schafft langfristig zusätzliche Belastungen für die Beitragszahler. „Daher wird das Rentenpaket II sicherlich nicht die letzte Reform sein, die wir in den nächsten Jahren sehen werden“, so Klein.

Die generelle Ablehnung, über die Erhöhung des Renteneintrittsalters nachzudenken, sei aber letztendlich Realitätsverweigerung. Zumindest müssten schnell Anreize geschaffen werden, um längeres Arbeiten zu fördern.

„Die Einigung auf das Rentenpaket II ist der notwendige Zwischenschritt, um eine Blockade bei der wichtigen Reform der Förderung der privaten Altersvorsorge und der Altersabsicherung für Selbstständige zu vermeiden“, so Klein. Hier müsse es in dieser Legislatur noch zum Abschluss der Gesetzgebungsverfahren kommen, um nicht erneut wertvolle Zeit für den Aufbau einer renditestarken Altersvorsorge gerade bei den geringer Verdienenden zu vergeuden.

Generationenkapital grundsätzlich richtig

Die Idee des Generationenkapitals sei grundsätzlich richtig. Mit diesem ersten Ansatz einer Kapitaldeckung wird für den Gedanken einer Kapitalmarktanlage Vertrauen in der breiten Bevölkerung geschaffen. Dies könne auch für die Ansparprozesse für private kapitalmarktorientierte Altersvorsorgeprodukte zusätzliches Vertrauen schaffen.

„Deutschland leidet unter einer stagnierenden Wachstumsdynamik auch durch seine alternde Gesellschaft. Nur über Kapitalbeteiligungen in dynamischeren Volkswirtschaften kann eine renditeträchtige kapitalgedeckte Altersvorsorge realisiert werden“, erläutert Klein.

Die Rentenreform sei damit ein Mittel zum Zweck der Vertrauensbildung und um den Weg für weitere Reformen zu eröffnen. „Die Ampel-Regierung wird keine anderen Kompromisse für eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung mehr finden“, sagt Klein. „Daher ist die Freigabe des Rentenpakets II eine Hürde, die es zu überwinden galt, um den Weg für die dringend notwendige Reform der geförderten privaten Altersvorsorge freizumachen.“

Es bleibe die Aufgabe der Versicherungs- und Finanzanlagevermittler, die Bürger darüber aufzuklären, dass die gesetzliche Rente allein keine gesicherte Altersvorsorge sei. Für den Erfolg der Förderung der notwendigen ergänzenden privaten Altersvorsorge sei es von essenzieller Bedeutung, dass - neben den richtigen Anreizen für die Sparer - die Aufgabe der Vermittler nicht erschwert werde.