Analyse
Indexpolicen sind nicht gerade ein Kassenschlager, wenn es um die Altersvorsorge geht. Das liegt auch an den mageren Renditen der letzten Jahre. Doch in 2024 konnten viele dieser Produkte einen Aufwärtstrend verbuchen. Das geht aus einer Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) hervor.
„Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften, konnten die meisten Inhaber:innen solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, sagte IVFP-Chef Michael Hauer. Im Durchschnitt aller Indexpolicen, deren Indexjahr in 2024 endete, habe diese bei knapp 3 Prozent gelegen. In der Spitze hätten einzelne Produkte sogar mehr als 10 Prozent erreicht, so Hauer. Zum Vergleich: Große Indizes wie der DAX oder der MSCI World landeten renditetechnisch in 2024 deutlich im zweistelligen Prozentbereich.
Untersucht wurden 38 Produkte beziehungsweise Produktvarianten von, laut IVPF, allen 16 Anbietern von Indexpolicen auf dem Markt. An deren Stichtagen – manche Indexpolicen haben diesen monatlich, andere nur einmal im Jahr – waren im Vergleich zu 2023 deutlich mehr positive Renditetage als Nullrunden vermerkt. Dennoch gab es 7 Indexpolicen von 4 Lebensversicherern, die an keinem ihrer Stichtage eine Rendite für die Kunden einbuchen konnten. In 2023 hatte das noch auf 19 von 36 Produkten zugetroffen.
Verbessert haben sich laut dem IVFP auch die jährlichen Durchschnittsrenditen der beiden Produktarten. So kamen Modelle auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote auf 3,4 Prozent und Modelle mit Cap, also einer Rendite-Obergrenze, auf 1,8 Prozent. In der Analyse für das Indexjahr 2023 hatten diese Werte noch bei 1,6 Prozent und 0,2 Prozent gelegen. In der Folge hatten Verbraucherschützer, aber auch Makler die Produkte auf breiter Front als ungeeignet für die Altersvorsorge kritisiert.
Das merkliche Renditeplus kommt zum einen von der zuletzt guten Entwicklung der weltweiten Aktienindizes. Doch laut Hauer spielten auch die gestiegenen Überschussbeteiligungen der Lebensversicherer eine wichtige Rolle. Denn dadurch stand den Anbietern mehr Geld zur Verfügung, das per Indexbeteiligung bessere Konditionen für die Cap- und Quotenprodukte herausholen konnte.