LV-Storno wegen Corona: So reagieren Maklerpools

1/5

aruna: „Bridge zwei Jahre kostenfrei“

Für seine Vermittler befindet man sich beim Berliner Maklerpool aruna über alle Sparten hinweg in Gesprächen mit Gesellschaften. Im LV-Bereich wurden für die Partner in einem Video die Handlungsmöglichkeiten (Stundung, Beitragsfreistellung, Verrechnung von Beiträgen mit dem Vertragswert) erörtert. In einem Bereich auf seiner Internetseite informiert aruna in den Kategorien ‚Spartenspezifische Hinweise‘, ‚Unternehmerische Sofortmaßnahmen - Ihre Liquidität‘ (hier sind die Regelungen der einzelnen Versicherer aufgeführt), ‚Behördliche Vorgaben‘ und ‚Organisatorische Sofortmaßnahmen‘ tagesaktuell. Darüber hinaus stehen die Berliner für individuelle Fragen per E-Mail und Web-Formular zur Verfügung, die entweder direkt oder im Rahmen eines Video-Serie beantwortet werden. Um darüber hinaus in Zeiten von Ausgangssperren und Kontakt-Verboten weiterhin arbeitsfähig zu bleiben, stellt aruna ab dem 01.04. allen aktiven Vertriebspartnern das Online Beratungs-Tool Bridge inklusive der ‚Komponente BASIS Finanzanalyse nach DIN 77230‘ für zwei Jahre kostenfrei zur Verfügung. Zur eigenen finanziellen Situation heißt es von Seiten des Maklerpools: „Wir sind schuldenfrei, mit einem sehr soliden Eigenkapital ausgestattet und erwirtschaften derzeit noch einen bequemen Monatsüberschuss. Mehr als die Hälfte unseres Umsatzes erfolgt durch Komposit-Geschäft, so dass wir für uns kein Risiko hinsichtlich überhöhter Courtage-Rückzahlungen sehen.“ Bild: aruna
2/5

Fonds Finanz: „Poolgemeinschaft schützen“

„Damit Versicherte gerade in der aktuellen Krisensituation nicht vorschnell den ja eigentlich gewünschten und benötigten Versicherungsschutz aufgeben, haben viele Versicherer Lösungen erarbeitet, um dieser bislang nie da gewesenen Situation zu begegnen. Wir haben auf unserer Webseite eine extra Seite zum Thema Corona eingerichtet, wo wir alle Informationen bündeln und jederzeit auf dem aktuellen Stand halten. Unsere Vermittler finden dort – nach Gesellschaften und Sparten dargestellt – welche jeweiligen Lösungen von den Versicherern existieren. Und dennoch: Soweit der Zeitpunkt jetzt noch entfernt scheint – Es wird eine Zeit „nach Corona“ geben. Deshalb empfehlen wir, unbedingt mit Bedacht zu handeln und die etwaigen Übergangslösungen auch als solche zu bewerten beziehungsweise damit umzugehen, Stichwort: Wiedervorlagemanagement. Wir unterstützen unsere Vermittler tatkräftig dabei, dass sie für ihre Kunden jetzt der Krisenmanager sein können, den sie brauchen. Gleichzeitig unterstützen wir sie aber auch dahingehend, dass sie selbst die aktuellen Herausforderungen bestmöglich meistern können und damit unsere Poolgemeinschaft geschützt bleibt. Wir haben von Anfang an auf den Aufbau einer starken Eigenkapitalbasis und wiederkehrende Provisionserlöse gesetzt. Durch unseren Allfinanz-Ansatz sind wir deshalb nicht nur jetzt, sondern auch zukünftig ein verlässlicher Partner – für unsere Vermittler, die Versicherer und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ – Norbert Porazik, Geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH. Bild: Fonds Finanz
3/5

JDC: „Schnellere und unbürokratische Stundungen“

„Wir sind mit allen Versicherern im Gespräch, um pragmatische Stornolösungen in diesen schwierigen Zeiten zu finden. Und dies klappt bisher sehr gut, was wir an ersten konkreten Maßnahmen sehen. Kurz zusammengefasst erlauben die Versicherer schnellere und unbürokratische Stundungen der Beiträge, die normalerweise nur möglich sind, wenn der Kunde bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Durch die Stundung der Beiträge besteht der Vertrag erstmal bei vollem Versicherungsschutz weiter und es erfolgt erstmal keine Rückbelastung der Provision. Wenn der Kunde nach Ablauf des Stundungszeitraums die Beitragszahlung wieder in gleicher Höhe aufnimmt, erfolgt auch dann keine Stornobuchung. Zahlt der Kunde allerdings nach Ablauf des Stundungszeitraums keine oder nur reduzierte Beiträge, wird auch ein entsprechendes Storno fällig. Durch die zuvor beschriebene Regelung ist die in Haftung stehende Provision erstmal für die nächsten Monate sicher und wir hoffen ja alle, dass die Corona Krise zügig vorbeigeht und die Kunden dann wieder die normale Beitragszahlung aufnehmen. Details zu den einzelnen Regelungen der Versicherer stellen wir über unser Beraterportal World of Finance laufend aktualisiert zur Verfügung.“ – Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender Jung, DMS & Cie. Bild: Screenshot jungdms.de
4/5

blau direkt: „Stornoversicherung für LV-Bestände“

Oliver Pradetto, COO von blau direkt, schätzt, dass die Krise in zwei bis drei Monaten die Geldbeutel der Kunden erreichen wird. Die Verunsicherung der breiten Masse würde demnach zu weniger Abschlüssen in LV und KV führen sowie zu vermehrten Stornos von Arbeitslosen und Kurzarbeitern. „Makler, die im Schnitt bis zu 40 Prozent ihrer Einnahmen verlieren, müssen gleichzeitig bis zu 30 Prozent eines Jahresumsatzes an Stornogebühren zurückzahlen. Viele Makler werden aufgeben. Das trifft uns als Pool heftig, denn wir sitzen bei Erfolg wie Misserfolg in einem Boot mit unseren Partnern“, erklärt Pradetto. Die Lübecker sehen sich jedoch aus zwei Gründe gut gewappnet für die Krise: Man sei aufgrund des Digitalisierungsgrads in der Lage, ein Vielfaches des eigenen Volumens abwickeln zu können. „Dadurch können Belegschaftsmakler, Banken, Vertriebe und andere Pools ihre Innendienstabwicklungen extrem günstig an uns auslagern und selbst massiv Kosten sparen“, so der blau direkt-Chef. Als zweite Absicherungslinie nennt er das eigene, verhältnismäßig große Wachstum durch Bestandsübertragungen. So können sich angebundene Vermittler konstante Einnahmen über Bestandsprovisionen sichern. Die Makler selbst könnten über blau direkt und dessen Partner Wifo eine Stornoversicherung für ihre LV-Bestände abschließen. Mit vielen Lebensversicherern habe der Pool zudem, laut Pradetto, im Storno-Fall moderate Auffanglösungen vereinbart. Bild: blau direkt
5/5

VEMA: „Spürbare, aber keine dramatischen Auswirkungen“

Bei der VEMA Versicherungsmakler Genossenschaft zeigt man sich skeptisch ob der Spekulationen um eine Corona-bedingte Stornowelle. Zumindest von Maklerkollegen seien der Genossenschaft noch keine solchen Auswirkungen zugetragen worden. Dennoch würden laut dem Vorstandsvorsitzenden, Hermann Hübner, aktuell viele VEMA-Makler die Zeit nutzen, um Möglichkeiten zu schaffen, die ihnen weiterhin den Kontakt mit ihren Kunden ermöglichen. Ihnen bietet die Makler-Genossenschaft mit VEMA-Live ein kostenloses Tool zur Online-Video-Beratung. Hübner erklärt: „Hierbei handelt es sich nicht nur um ein einfaches Programm für Videokonferenzen, sondern um ein vollwertiges Beratungstool inklusive Dokumentation und verschlüsselter Dokumentenübergabe.“ Für die Vermittler stünden bereits vorgefertigte Kundeninformationen bereit sowie Informationen zu Beitragsstundungsmöglichkeiten oder längeren Rückzahlungsfristen einzelner Versicherer. „Im Einzelfall unterstützen wir unsere Maklerkollegen natürlich auch bei nötigen Verhandlungen mit Versicherern“, bietet Hübner an. Aufgrund eines hohen Komposit-Anteils am Umsatz erwartet man bei der VEMA spürbare, aber keine dramatischen Auswirkungen. Hübner ergänzt: „Wir befinden uns in der komfortablen Situation, über ausreichend hohe und schnell verfügbare Kapitalrücklagen zu verfügen, um auch eine echte Krise für längere Zeit aussitzen zu können. Eine mögliche Delle in der Umsatzentwicklung wird uns daher nicht vom Kurs abbringen. Auswirkungen auf unser Angebot oder unsere Personalsituation wird es nicht geben – zumindest keine negativen.“ Bild: VEMA