Adventskalendertürchen 6

Steile These 2025: „Gewerbekunden nicht mehr versicherbar“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2025 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Wie steht es um die Versicherbarkeit von Gewerbekunden?

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05:12 Uhr | 06. Dezember | 2024
Adventskalender-Türchen 6
| Quelle: Illustration: Roman Kulon

Hintergrund:

Versicherer lehnen es zunehmend ab, Betriebsarten mit hohen Risiken zu versichern. Betroffene Gewerbekunden finden nur noch extrem teuren oder gar keinen Versicherungsschutz mehr.

Existenzbedrohend sei die Lage – zwar nicht für Makler, aber für Gewerbekunden mit hohen Risiken wie etwa Recyclingunternehmen. Wie der BDVM auf der DKM beklagte, gehen Gewerbe- und Industrieversicherer in vielen Sparten sehr restriktiv vor. Gründe: gestiegene Schadenkosten und hohe Auslastung. „Ich kann den Rückzug verstehen“, sagt Norbert Rollinger, R+V-Chef und GDV-Präsident. Der normale Marktvorgang der Spezialisierung werde letzten Endes zu risikogerechten Preisen führen. Alternativen für Gewerbekunden: ausländische Deckungen (aufwendig), Gründung eines eigenen Versicherungsunternehmens (teuer) oder Verzicht auf Versicherungsschutz und Bildung eigener Rücklagen am Kapitalmarkt. Dazu gibt es bereits Beispiele bei Abfallentsorgern.

Prognose:

Ein Marktversagen erscheint möglich, wenn die Zahl der versicherten Schäden in den Hochrisiko-Betriebsarten nicht zurückgeht. Risikomanagement und Prävention müssen deutlicher unterstrichen werden.

Wahrscheinlichkeit, dass die These eintritt: 75 Prozent

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