Welche Leistungen in der Cyberversicherung gefragt sind
Die Mehrheit der Makler – 83 Prozent um genau zu sein – geht davon aus, dass der Markt für gewerbliche Cyberversicherungen mittelfristig weiter wachsen wird. Das geht aus der aktuellen MRTK-Studie „Cyber-Monitor im Maklermarkt 2024“ hervor, für die insgesamt 240 Maklerinnen und Makler befragt wurden. Mit 200-Cyber-Interessierten wurden im Anschluss noch vertiefende Interviews geführt.
Diese gaben nicht nur ihre bevorzugten Anbieter preis, sondern machten auch Angaben dazu, an welche Zielgruppen sie im vergangenen Jahr die meisten Cyberversicherungen vermitteln konnten und welche Risiken der Versicherungsschutz umfasste.
Weitere Einblicke ins Cybergeschäft können der MRTK-Studie entnommen werden. Diese kann hier bestellt werden.
Kleine Unternehmen sind Hauptzielgruppe
Nach wie vor sind kleinere Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigen die Hauptzielgruppe der Makler. Besonders das Handwerk, freie technische Berufe (z.B. Architekten, IT-Dienstleister usw.) sowie freie beratende Berufe (z.B. Rechtsanwälte und Steuerberater) standen im Fokus. Gegenüber dem Vorjahr stagnierte die Nachfrage jedoch bei fast allen Zielgruppen beziehungsweise ging leicht zurück. Einen Anstieg gab es lediglich bei den freien Heilberufen, zum Beispiel Ärzten, sowie der Hotel-, Gastronomie- und Tourismusbranche zu verzeichnen.
Kunden ist dabei vor allem die Soforthilfe im Schadenfall von Bedeutung. Mit 87 Prozent war diese die am häufigsten erfolgreich abgeschlossene Zusatzleistung. Auch die Kostenübernahme für die Wiederherstellung betriebsnotwendiger Hardware (82 Prozent) sowie der sofortige Versicherungsschutz ohne Wartezeiten (72 Prozent) waren von den Versicherungsnehmern besonders nachgefragte Leistungen.
Deutlich an Bedeutung gewonnen hat die IT-Forensik, also die Schadensanalyse, die notwendig ist, den Umfang des Schadens zu bestimmen und mögliche Folgenschäden zu verhindern. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Bedeutung der IT-Forensik um 15 Prozentpunkte zu. Von eher geringer Bedeutung ist hingegen die Mitversicherung privater IT-Systeme der Mitarbeiter. Diese Leistung wurde nur in 28 Prozent der Fälle abgeschlossen.
Initiative geht vom Makler aus
Nach wie vor muss die Initiative zum Cyber-Beratungsgespräch zumeist vom Makler ausgehen. In knapp 70 Prozent der Fälle war es vor allem der Makler, der das Thema ansprach. Dass der Kunde den Cyber-Versicherungsschutz aktiv nachfragte, war indes nur in 15 Prozent der Fälle zu beobachten.
Dass im Markt für Cyberversicherungen noch viel Luft nach oben herrscht, lässt sich leicht veranschaulichen: Laut der jüngsten KMU-Befragung der Gothaer verfügen nur 25 Prozent der befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen über eine entsprechende Absicherung. Dabei gehen 37 Prozent der Firmen davon aus, dass in den kommenden zwölf Monaten das Risiko eines Cyberangriffs steigen wird.