Die 7 Wohngebäudeversicherer mit den meisten Beschwerden
Die Wohngebäudeversicherung gilt als wichtiger Schutz für das Eigenheim. Schließlich kann zum Beispiel ein Brand die größte finanzielle Anschaffung der meisten Menschen innerhalb weniger Minuten zerstören.
Doch obwohl sie so wichtig ist, war mit der Wohngebäudeversicherung lange Zeit kein Geld zu verdienen. In den Jahren 2000 bis 2015 lag die Combined Ratio der Anbieter – mit Ausnahme des Jahres 2001 – stets über 100 Prozent. In den Jahren 2016 bis einschließlich 2020 konnte man sich dann um die 97 Prozent einpendeln, wobei 2018 erneut bei 104,2 Prozent lag. Trotz dieser Entwicklung gibt es mehrere, teils große Versicherer, die nicht aus den roten Zahlen kommen.
Ein Faktor dabei sind Leitungswasserschäden. Vor allem ältere Gebäude bereiten den Versicherern Sorgen. Sanierungsbemühungen, zum Beispiel auch durch die Einführung von Selbstbeteiligungen im Schadenfall, führen mitunter zu Kundenabwanderungen, aber auch zu Innovationen im Bereich Schadenprävention.
Große Anbieter schnitten gut ab
Ob es letztendlich Preiserhöhungen, die Einführungen von Selbstbehalten sowie die Verpflichtungen zum Austausch von Rohren oder Unzufriedenheiten der Kunden in der Schadenregulierung oder mit dem Kundenservice sind, kann nur gemutmaßt werden. Jedenfalls hat die BaFin im Jahr 2021 insgesamt 338 bei ihr eingegangene Beschwerden über Wohngebäudeversicherer abschließend bearbeitet. Das entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (332 Fälle). Diese verteilen sich auf 56 Unternehmen mit einem Bestand von 18,2 Millionen Verträgen (Gesamtbestand im Markt liegt bei 19,3 Millionen) zum Ende des Geschäftsjahres 2020. Somit entfiel eine Beschwerde im Durchschnitt auf 53.842 Policen.
Die Allianz kommt beispielsweise trotz knapp 2,5 Millionen Policen auf eine Quote von 88.353 und schneidet damit deutlich besser ab als der Durchschnitt. Auch andere große Wohngebäudeversicherer wie die Bayerische Landesbrandversicherung mit knapp 1,9 Millionen Policen (206.864) oder die SV Sparkassenversicherung mit rund 1,5 Millionen Policen (62.109 Policen) sorgten für relativ geringe Unzufriedenheit bei ihren Kunden. Dabei ist auch festzuhalten, dass in der Statistik der BaFin nur wenige einzelne Fälle bereits über eine vergleichsweise niedrige oder hohe Beschwerdequote entscheiden. So wurden mit 28 an der Zahl die meisten Fälle bei der Allianz registriert.
Dennoch gibt es einige Anbieter, bei denen es im Verhältnis zur Bestandsgröße sehr viel häufiger zu Beschwerden kam als beim Großteil des Marktes. Bei sieben Unternehmen kam es mehr als doppelt so häufig zu Beschwerden wie beim Marktdurchschnitt, also ein Fall auf 26.921 Policen oder weniger (siehe untenstehende Bilderstrecke). Ein kleiner Wohngebäudeversicherer mit weniger als einem Prozent des Allianz-Bestands schoss dabei mit 26 Beschwerden den Vogel ab.