Fondsanbieter Ökoworld legt ersten Engagement-Report vor
Der nachhaltige Fondsanbieter Ökoworld aus Hilden in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr insgesamt 217 Unternehmen weltweit kontaktiert und ihnen eine Vielzahl an Fragen zu deren Nachhaltigkeitsstrategien gestellt. 60 Unternehmen wurden darüber hinaus vor Ort besucht – unter anderem in den USA, Thailand, Philippinen, Südkorea und Europa. Das geht aus dem ersten Engagement-Report des Unternehmens hervor.
Menschenrechte im Vordergrund
Der Dialog mit den Unternehmen bezog sich thematisch zu 24 Prozent auf Menschen- und Arbeitnehmerrechte, zu jeweils 15 Prozent auf das jeweilige Geschäftsmodell sowie auf die Aspekte ökologisches Produktdesign und Kreislaufwirtschaft, zu 14 Prozent auf Klimaschutz bzw. Treibhausgasemissionen und zu 32 Prozent auf weitere Themen, wie etwa die Bereiche gute Unternehmensführung oder Tierwohl.
Ökoworld managt nach eigner Auskunft ausschließlich nachhaltige Fonds. Für die Auswahl der Unternehmen wurden sowohl Ausschlusskriterien (z.B. Herstellung von Kriegswaffen) als auch Positivkriterien (z.B. Entwicklung von umwelt- und sozialverträglichen Technologien) entwickelt. Von den weltweit ca. 50.000 börsennotierten Aktiengesellschaften haben es danach bislang erst rund 1.400 Unternehmen in das Anlageuniversum der fünf Ökoworld-Fonds geschafft. Aktuell bieten rund 20 große Versicherungsunternehmen ihren Kunden Versicherungstarife mit diesen Fonds an.
Trennung von Analyse und Management
Für die Umsetzung und Anwendung seiner Kriterien hat das Unternehmen einen Investmentprozess entwickelt, der eine vollständige Trennung von Nachhaltigkeitsanalyse und Portfoliomanagement vorsieht. Durch diesen Prozess werde sichergestellt, dass es zu keinen Interessenskonflikten kommen kann, heißt es dazu in dem aktuellen Engagement-Report.
Das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 bezeichnet Ökoworld selbst als schwierig. Angesichts der geopolitischen Verwerfungen und vielfachen Krisen hätten nachhaltige Investments, erneuerbare Energien und innovative Wachstumswerte unter Druck gestanden. Positiv dagegen hätten sich ausgerechnet solche Sektoren entwickelt, die – wie Rüstung oder fossile Energien – aufgrund des Investmentansatzes aus den Ökoworld-Fonds ausgeschlossen seien. Eine Folge: Bei Nettomittelabflüssen von 450 Millionen Euro reduzierte sich das verwaltete Vermögen in den Ökoworld-Fonds 2023 von 3,3 auf 3 Milliarden Euro.
Insgesamt blickt die Fondsgesellschaft aber positiv in die Zukunft. "Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend", meint Katrin Hammerich, Mitglied des Vorstands. "Die Transformation der Wirtschaft ist unumkehrbar. Wir sprechen gerade die Investorinnen und Investoren an, die das genauso sehen und gezielt in diese Transformation investieren wollen."