Adventskalender-Türchen 13
Hintergrund:
Nach der Rekordmarke von knapp 112 im April 2020 sank die Preisratio zwischen Gold und Silber auf 66 (Februar 2021). Seitdem klettert sie wieder recht stabil und lag im November 2023 bereits bei 87.
Um eine eventuelle Über- oder Unterbewertung von Gold bzw. Silber gegenüber dem jeweils anderen Edelmetall zu erkennen, ziehen Experten die Preisratio heran. Sie gibt an, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold kaufen zu können. Mitte November waren 87 Silberunzen nötig, im April 2020 sogar 112. Aber wie geht’s weiter? Frank Schallenberger, Head of Commodity Research bei der LBBW: „2024 dürften Edelmetalle vom Zinssenkungsmodus der Notenbanken profitieren.“
Für Gold rechnet er zwar nur mit einem Unzenpreis von 2.100 US-Dollar. Für Silber ist er aber optimistischer, aufgrund der industriellen Nachfrage, vor allem für Photovoltaikanlagen. „Die stabile industrielle Nachfrage dürfte auch in 2024 für ein Angebotsdefizit bei Silber sorgen und den Preis bis Ende 2024 auf 27 US-Dollar heben.“ Das wäre dann eine Preisratio von rund 78.
Das Umschwenken der Notenbanken bezüglich der Zinsen wird Edelmetalle im kommenden Jahr pushen. „Wenn es tatsächlich nach oben geht, sprechen der höhere Hebel bei Silber und das sich auch für 2024 abzeichnende Angebotsdefizit für eine Outperformance von Silber und damit eher für eine Gold-Silber-Ratio von 80 oder weniger“, meint Schallenberg.
Prognose:
Die Vorzeichen sprechen für steigende Edelmetallpreise. Silber wird dann als Industriemetall stärker zulegen als Gold, was die Gold-Silber-Ratio eher weiter senken, als Richtung 100 bugsieren, dürfte.
Wahrscheinlichkeit der These: 10 Prozent