Sprung in die Selbstständigkeit
„Frauen haben andere Bedürfnisse als Männer, andere Lebensläufe und wollen in Finanzdingen auch anders angesprochen werden“, sagt Sakia Drewicke. „Sie sind weniger risikofreudig als Männer, wollen mehr Informationen, mehr verstehen.“
Die 33-Jährige weiß, wovon sie spricht. Vor zwei Jahren hat sie mit „Sparheldin“ ihr eigenes Unternehmen gegründet, das Frauen durch eine unabhängige Honorarberatung, persönliches Coaching und provisionsfreie Anlagekonzepte zu mehr finanzieller Unabhängigkeit verhelfen möchte. Ein Geschäftsmodell, mit dem sie es in diesem Jahr in die Finalrunde des Jungmakler-Award der DKM geschafft hat.
Ursprünglich hatte sich die aus Hannover stammende Drewicke nicht allein auf Frauen in der Beratung fokussieren wollen, doch dann bekam sie über ihre Social-Media-Kanäle immer mehr Anfragen weiblicher Follower. Und so begann sie, sich mehr und mehr zu spezialisieren.
Saskia Drewicke ist studierte Bankerin und nach eigenem Bekunden leidenschaftliche Investment-Investorin. Bevor sie ihr Unternehmen gründete, hatte sie sich bereits mit einem eigenen Instagram-Kanal und einem eigenen Podcast erfolgreich ein großes Netzwerk aufgebaut. „Bei mir ist es genau andersherum gelaufen als bei anderen Unternehmensgründern“, sagt Drewicke. „Ich hatte erst eine Online-Präsenz und habe dann meine eigene Firma gegründet.“
Mittlerweile hat sich die junge Frau schon erfolgreich am Markt etabliert, hat ein kleines Team aufgebaut und erzielt mit „Sparheldin“ nach eigenen Angaben bereits einen sechsstelligen Umsatz. Ihre Beratungsangebote wickelt sie komplett online ab, hat dadurch verhältnismäßig wenig Kosten. Außerdem kann sie so von der ganzen Welt aus arbeiten. Aktuell wohnt Saskia Drewicke in Lissabon, der schönen Hauptstadt Portugals, und genießt den Luxus, weit weg vom tristen deutschen Winter leben und arbeiten zu dürfen.
Würde sie auch anderen jungen Menschen empfehlen, in der Versicherungs- oder Finanzbranche ihr Glück zu suchen? „Ja, unbedingt“, sagt Saskia Drewicke. „Die Branche bietet gute Karrieremöglichkeiten, weil viele ältere Kolleginnen und Kollegen bald in den Ruhestand gehen.“ Darüber hinaus könne die Arbeit sehr sinnstiftend sein, etwa wenn man, wie in ihrem Fall, Frauen dabei helfe, sich finanziell von ihren Partnern zu emanzipieren. „Wichtig ist, dass man sich anfangs Unterstützung holt und sich auch nicht von der manchmal sehr nervigen Regulatorik abschrecken lässt, dann kann der Einstieg in die Branche klappen“, so Drewicke.