Debeka greift bei der „kleinsten Krankenkasse Deutschlands“ zu
Die Debeka hat auf einen Schlag über 1.000 zusätzliche Mitglieder bekommen. Möglich wurde das durch die Übernahme des Vertragsbestands der Krankenunterstützungskasse Hannover (KUK). Ein im Oktober zwischen den beiden Unternehmen vereinbarter Vertrag war im Februar durch die Finanzaufsicht BaFin genehmigt und nun verkündet worden.
Der Hannoveraner Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit wurde 1919 als „Unterstützungskasse der Berufsfeuerwehr Hannover“ gegründet. Nach Angaben auf der mittlerweile nicht mehr erreichbaren Homepage der Krankenunterstützungskasse umfasste der Versichertenkreis nicht nur Angehörige der Berufsfeuerwehr und ihre Familien, sondern auch Angehörige der Bundes- sowie Landespolizei. In der örtlichen „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ war die KUK im vergangenen Jahr als „kleinste Krankenkasse Deutschlands“ bezeichnet worden.
Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von Abgeordneten der Partei „Die Linke“ kam die Kasse Ende 2023 auf insgesamt 1.164 Vollversicherte. Weniger hatte nur die St. Martinus Priesterverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart Kranken- und Sterbekasse (680). Die Antwort der Bundesregierung zeigt zudem, dass die Zahl der Vollversicherten über die vergangenen Jahre deutlich zurückgegangen ist. 2015 kam die Kasse noch auf 1.329 Vollversicherte.
1.131 Versicherte wechseln
2024 entwickelte sich die Zahl der Versicherten offenbar weiter rückläufig. Wie die Debeka auf procontra-Nachfrage mitteilte, verzeichne man durch die Übernahme einen Zuwachs von 1.131 Mitgliedern. 662 Personen seien davon beihilfekonform krankheitskostenvollversichert und 469 sind in einer Anwartschaft versichert.
Die neuen Mitglieder haben bei der Debeka nun die Möglichkeit, ihre bisherigen Verträge in Debeka-Bisextarife umzustellen, teilte die Debeka mit. Dies sei bis Ende des Jahres ohne Gesundheitsprüfung möglich. Auch eine Umstellung in Unisex-Tarife sei möglich, allerdings nur mit Gesundheitsprüfung.
Für die "kleinste Krankenkasse Deutschlands" scheinen derweil die Tage gezählt. Es sei geplant, dass die KUK sich auflöst, teilte eine Debeka-Sprecherin mit. Derzeit liefen hierfür die Vorbereitungen. Die Homepage des Versicherungsvereins ist mittlerweile offline, auch telefonisch ist die KUK nicht mehr erreichbar.