Verbandszahlen
Die privaten Krankenversicherer mussten im ersten Halbjahr 2024 deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Vergleichszeitraum 2023. Im ambulanten Bereich stiegen die Leistungsausgaben um 5,74 Prozent auf 8,62 Milliarden Euro, im stationären Bereich um 6,66 Prozent auf 5,06 Milliarden Euro und im Zahnbereich um 6,33 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro. Das geht aus aktuellen Daten des PKV-Verbands hervor.
Den prozentual stärksten Anstieg gab es mit 9,04 Prozent bei den Kosten für Zahnbehandlung. Sie kletterten auf 965 Millionen Euro. Die allgemeinen Krankenhausleistungen stiegen um 8,65 Prozent auf 3,44 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 280 Millionen Euro und damit der monetär höchste Kostenanstieg. Für Arzneimittel mussten die Versicherer im ersten Halbjahr 7,31 Prozent mehr und damit insgesamt 2,41 Milliarden Euro bezahlen.
„Wir beobachten ebenso wie die gesetzlichen Krankenkassen auch in der Privaten Krankenversicherung dieses Jahr einen starken Anstieg der Leistungsausgaben, vor allem in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel sowie bei den ambulanten Arztbehandlungen“, sagte PKV-Verbandssprecher Stefan Reker auf procontra-Nachfrage.
Die zuletzt signifikanten Kostensteigerungen in diesen Bereichen hatten jüngst auch Analysten bestätigt. Sie rechnen im Jahr 2024 mit einem Gesamtausgabenanstieg um 8,5 Prozent nach 9,1 Prozent im Vorjahr. Entsprechend rechnen sie für 2025 mit Beitragserhöhungen von mehr als 6,5 Prozent im Normal- und über 4,3 Prozent im Beihilfegeschäft.
Auch beim PKV-Verband hält man „deutliche Beitragsanpassungen ab 1.1.2025“ für wahrscheinlich. Zwar könne man den Umfang der Beitragsanpassungen erst im vierten Quartal genauer abschätzen. „Doch erste Signale aus der Branche lassen befürchten, dass davon ein Großteil der Privatversicherten betroffen ist“, sagte Reker.