Die PKV-Anbieter mit den höchsten Beschwerdequoten

Blickt man auf die jährliche Beschwerdestatistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), so wird schnell klar, dass die private Krankenversicherung (PKV) nicht gerade eine beschwerdearme Sparte ist. Dennoch zeigt der Harmonietrend hier ins Positive – ganz anders als bei den Lebensversicherern oder auch bei den Kfz-Versicherern, wo sich die Beschwerdequoten insgesamt erhöhten.

In der PKV hingegen hatte die BaFin im Jahr 2023 marginal weniger Beschwerden von Verbrauchern abschließend zu bearbeiten – 729 gegenüber 736 im Jahr 2022. Die Vorgänge verteilten sich auf 42 private Krankenversicherer mit rund 38 Millionen versicherten Personen im Bestand. Bei der Zählweise berücksichtigt die Aufsicht neben den Voll- auch die Pflege- sowie Zusatzversicherungen. Daraus ergab sich eine Beschwerdequote von 1,96 Fällen auf 100.000 Personen.

Eine hohe Anzahl von Beschwerden verursacht nicht zwangsläufig eine im Marktvergleich hohe Beschwerdequote. Beispielsweise kommt die DKV, mit 4,3 Millionen Versicherten größter PKV-Anbieter im Markt, auf Basis der 67 Fälle auf eine relativ gute Quote von 1,56. Die Axa hat mit 68 Fällen nur einen mehr (und damit die meisten insgesamt), erreicht durch ihren kleineren Versichertenbestand aber eine mehr als doppelt so hohe Beschwerdequote wie der Marktdurchschnitt (siehe Tabelle unten). Auch andere Branchenriesen wie Debeka (4,2 Millionen Versicherte, 54 Fälle, Beschwerdequote: 1,27) und Allianz (2,8 Millionen Versicherte, 48 Fälle, Beschwerdequote: 1,69) schnitten verhältnismäßig gut ab.

Insgesamt kommen sechs PKV-Anbieter auf eine mehr als doppelt so hohe Beschwerdequote wie der Marktdurchschnitt. Am deutlichsten wirkten sich die Beschwerden auf die Quoten von den kleinen Anbietern Hansemerkur Krankenversicherung aG (Holding), Freie Arztkasse und Ottonova aus. Während sich die Axa gegenüber dem Vorjahr verbessern konnte, sind die Beschwerdequoten von LKH und Inter bei gesunkenen Versichertenzahlen gestiegen.