Policen im Test

Gute Noten für Zahnzusatzversicherungen

Schon ab 6 Euro pro Monat finden Kassenpatienten gute bis sehr gute Zahnzusatzversicherungen. Das zeigt ein aktueller Test der Stiftung Warentest. Auf dem Prüfstand standen 287 Tarife für verschiedene Ansprüche.

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15:07 Uhr | 17. Juli | 2024
Eine Zahnärztin bespricht mit einer Patientin ein Röntgenbild.

Eine Zahnzusatzversicherung macht hochwertigen Zahnersatz auch für Kassenpatienten bezahlbar.

| Quelle: Tom Werner

Bei Kronen, Brücken, hochwertigen Füllungen oder Implantaten müssen gesetzlich Versicherte oft einen Großteil der Kosten selbst tragen. Für die meisten lohnt sich daher eine Zahnzusatzversicherung. Der Preis für ein Implantat kann im Extremfall über 4.000 Euro liegen, wenn zuerst ein Knochenaufbau notwendig ist.

Die Stiftung Warentest hat jetzt 287 solcher Zahnzusatz-Tarife unter die Lupe genommen – das entspricht fast dem gesamten deutschen Anbietermarkt. Stichtag war der 1. April. Das Gesamtergebnis fällt ausgesprochen positiv aus. Über 200 Tarife erhielten eine sehr gute oder gute Note. Ein "Mangelhaft" vergaben die Prüfer nur einmal – und zwar an den Tarif „ZahnSchutz Basis 10“ der Deutschen Familienversicherung DFV.

Tarif-Aufteilung nach Kunden-Typen

Für eine bessere Übersicht wurden die Tarife drei modellhaften Kundentypen zugeordnet: dem Typ "Kassenstandard reicht", der nur seinen Eigenanteil an der Regelversorgung abdecken möchte, dem Typ "Gut und günstig", der für moderate Beiträge höherwertigeren Zahnersatz versichern möchte und dem Typ "Rundum sorglos", der alle Kosten komplett abgedeckt haben möchte.

In der ersten Gruppe zahlt eine 43-jährige Beispielkundin für einen guten Schutz durchschnittlich 9 bis 12 Euro, in der mittleren Gruppe 14 bis 30 Euro und in der höchsten Gruppe 40 bis 77 Euro pro Monat.

Und das sind die drei besten Tarife in der „Gut und günstig“-Kategorie. Sie erhielten alle die Note „sehr gut“:

  1. LKH: ZU90+ (zwischen 21 Euro bis 30 Euro im Monat, altersbedingte Beitragsanpassung)

  2. Hanse Merkur: EZ + EZT (28 Euro bei Eintrittsalter 43 Jahre, keine altersbedingte Beitragsanpassung)

  3. Continentale: CEZP-U (29 Euro bei Eintrittsalter 43 Jahre, keine altersbedingte Beitragsanpassung)

Sehr gute Basistarife für die Kassen-Regelversorgung wie "WGV Basic", "DKV KombiMed KDT" und "Concordia ZE" gibt es sogar schon ab 6 Euro pro Monat. Tipp: Eine Übersicht aller Tarife finden Sie in der August-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und als PDF hier. Für die konkrete Suche stellt die Stiftung Warentest auch einen Rechner zur Verfügung.

Mit Abschluss nicht zu lange warten

Die Warentester empfehlen, eine Zahnzusatzversicherung spätestens mit Mitte 30 oder Anfang 40 abzuschließen. Denn zum einen würden viele Tarife im Alter teurer, zum anderen könnten Versicherer für bereits fehlende Zähne oder andere Vorschäden Risikozuschläge verlangen oder Leistungen kürzen.

Ehrlich antworten bei Vertragsabschluss

Bei vielen Tarifen sind vor dem Abschluss Gesundheitsfragen zu beantworten. Dabei sollte man unbedingt bei der Wahrheit bleiben, so die Stiftung Warentest. Denn spätestens wenn die ersten Rechnungen eintrudelten, forderten die Versicherer die Patientenunterlagen an und überprüften die Angaben. Seien die falsch, riskiere man seinen Versicherungsschutz.

Auch gut zu wissen: Wenn Ihr Kunde schon eine Zusatzversicherung hat, Leistungen aufstocken oder verringern möchte, sollten er bzw. Sie bei seinem Versicherer nach einem anderen Tarif fragen, so die Stiftung Warentest. Wechselt er nämlich zu einem neuen Anbieter, müsste er wieder einige Jahre auf die vollen Leistungen warten.