Neuer Trend bei PKV-Tarifen: Wettbewerb um die beste Premium-Leistung
Während andere feierten, haben die Analysten von Morgen & Morgen zum Jahreswechsel rund 4.000 Tarifkombinationen der Privaten Krankenvollversicherungen (PKV) unter die Lupe genommen und ein aktualisiertes Rating erstellt. Was ihnen dabei auffiel, war eine deutliche Zunahme von sogenannten Premiumtarifen, die oft der Ergänzung der aktuellen Tariflandschaft dienen, teilweise aber auch bisherige Hochleistungstarife ersetzen.
„All diese Tarife eint das Streben nach vollumfänglicher Leistung“, heißt es hierzu bei Morgen & Morgen. Und weiter: „Auffällig ist die Entwicklung vor allem im Bereich Zahnersatz. Drei Anbieter legen hier mit rund 20 Tarifen, die einen 100 Prozent-Zahnersatz bieten, vor. Preislich fallen sie dabei nicht besonders unangenehm auf. Beiträge für einen Dreißigjährigen starten bei ca. 650 Euro pro Monat und landen je nach Selbstbehalt auch mal bei über 900 Euro pro Monat. Damit liegen sie aber immer noch unter dem aktuellen GKV-Höchstbeitragssatz von monatlich 1.175 Euro.“
PKV-Premiumtarife im Fokus
Aus Sicht von Thorsten Bohrmann, Senior Analyst bei Morgen & Morgen, zeichnet sich hier ein neuer Trend ab. Der Wettbewerb in der PKV-Vollversicherung verlagere sich zunehmend in das Segment der Premiumtarife und löse den Fokus auf digitale Gesundheitsanwendungen ab, die inzwischen Standard seien, meint er. „Die neuen PKV-Premiumtarife überbieten sich regelrecht und weitere Tarife werden erwartet.“
Für die aktuellen Auflage des Ratings für PKV-Vollkostentarife wurden exakt 4.025 Tarifkombinationen bewertet, wobei die Tarife für Beamte extra aufgeführt werden. Das Ergebnis: Von den insgesamt 3.406 Tarifkombinationen, die allen PKV-Berechtigten sowie speziellen Berufsgruppen wie beispielsweise Ärzten oder Selbständigen zugänglich sind, erhielten 567 die Bestnote von 5 Sternen („ausgezeichnet“) und 1.489 Tarife schnitten „sehr gut“ ab (4 Sterne). 1.086 Tarifkombinationen liegen mit 3 Sternen im durchschnittlichen Bereich. Im unteren Segment wurden 197 Tarife mit 2 Sternen („schwach“) und 67 mit 1 Stern („sehr schwach“) eingestuft.
Hinter den Tarifen mit der Bestnote stehen insgesamt 15 verschiedene Anbieter: Allianz, Axa, Barmenia, BBKK, Gothaer, Hallesche, Inter, LKH, Ottonova, R+V, SDK, Signal Iduna, UKV, Universa und die Württembergische.
Auf diesen Kriterien basiert das Rating
Das Rating selbst basiert auf 60 Leistungsfragen. Diese beurteilen Sachverhalte und Produkteigenschaften, die als wesentlich für die Bedingungsqualität eines Produkts anzusehen sind. Im Fokus steht hier ebenso die Kundenfreundlichkeit wie die Eindeutigkeit der Aussagen im Bedingungswerk. Die von Morgen & Morgen angesetzten Mindestkriterien stellen außerdem sicher, dass die am besten bewerteten Tarife im ambulanten und stationären Bereich über die Regelhöchstsätze und Höchstsätze der Gebührenordnung hinaus leisten. Zudem erstatten sie bei stationärer Behandlung im Krankenhaus die Chefarztbehandlung sowie eine bessere Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer. Die Erstattung von Prothesen, Brücken, Kronen sowie Implantaten und Inlays ist ebenfalls inbegriffen.
Neu ist diesmal, dass die Ergebnisse aller Tarifkombinationen nicht nur in der Vergleichssoftware M&M Office, sondern auch auf morgenundmorgen.com veröffentlicht werden. „Wir bieten hiermit die höchstmögliche Transparenz für alle Interessenten und nicht nur für die Vermittler, die unsere Software nutzen“, beschreibt Bohrmann die Beweggründe.