Voll- und Zusatzversicherung

PKV immer interessanter für Angestellte

Die PKV-Nachfrage ist bei Angestellten am höchsten, sagt eine JDC-Auswertung. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Auch beim Thema Selbstbeteiligung verschieben sich die Vorlieben der privat Krankenversicherten.

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14:12 Uhr | 16. Dezember | 2024
Angestellte neugierig auf PKV

Die PKV-Nachfrage ist bei Angestellten am höchsten, sagt eine JDC-Auswertung. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Auch beim Thema Selbstbeteiligung verschieben sich die Vorlieben der privat Krankenversicherten.

| Quelle: Alexandr Muşuc

Die größte Nachfrage nach privaten Krankenvoll- und Zusatzversicherungen geht von Angestellten aus. Laut dem „JDC Trendbarometer“ des Maklerpools JDC machten ihre Eingaben im laufenden Jahr genau 20 Prozent aller Tarifberechnungen aus, die Versicherungsmakler für ihre Kunden über die Software des Analysehauses Morgen & Morgen erstellt haben. Wie JDC auf procontra-Nachfrage mitteitle, basieren die Auswertungen auf knapp 50.000 Tarifberechnungen.

Vor zwei Jahren hatten die Berechnungen für Angestellte noch 16,8 Prozent ausgemacht und diese waren damit nur die zweitgrößte Gruppe hinter den Beamten (2022: 20,6 Prozent). Mittlerweile sind die Beamten mit 16,8 Prozent nur noch zweitgrößte Gruppe. Bei den Freiberuflern als drittgrößte Gruppe mit 15,8 Prozent hat sich seit 2022 (15,5 Prozent) kaum etwas verändert. Die anderen Selbstständigen-Gruppen machen, laut JDC, alle geringere Anteile aus.

Wie die Tarifberechnungen sich unterteilen, wird nicht genauer aufgeschlüsselt. Mit Sicherheit dürfte aber die anhaltend starke Nachfrage nach privaten Krankenzusatzversicherungen damit zusammenhängen. An diesen haben Zahnzusatztarife mit 41,1 Prozent den größten Anteil. Allerdings ist dieser gegenüber 2022 leicht gesunken. Gestiegen ist im Zusatzbereich dagegen die Nachfrage bezüglich ambulanter und stationärer Tarife sowie nach Pflegetagegeld.

Weniger Selbstbeteiligung

Beim Thema Selbstbeteiligung in der PKV-Vollversicherung entscheiden sich, laut den Daten von Morgen & Morgen, die meisten Menschen für 400 bis 500 Euro jährlich (40 Prozent). Vor zwei Jahren waren es aber noch 47 Prozent. Dafür wächst seit Jahren der Anteil der Kunden, die gar keine Selbstbeteiligung wünschen und liegt aktuell bei 20,7 Prozent.

Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger der monatlich zu zahlende Beitrag. Allerdings setzen unseriöse Tarifwechselberater auf genau diesen Effekt, wie die procontra-Berichte über Mehmet Gökers Callcenter in Dubai aufdeckten. Um Kunden hohe Beitragsersparnisse zu verkaufen, an deren Höhe sich das Honorar der Berater selbst bemisst, locken sie die Versicherten in Tarife mit nur scheinbaren Verbesserungen.