Vergleich von Bilanzkennzahlen

PKV-Rating zeigt 8 Gewinner und 2 Sorgenkinder

Morgen & Morgen hat aufgrund der schnellen Zinswende sein Rating zur Finanzstärke von privaten Krankenversicherern angepasst. Von 30 Unternehmen erhielten acht die Bestnote, zwei schnitten hingegen „schwach“ ab.

Author_image
15:09 Uhr | 06. September | 2023
PKV-Rating; Bild: Adobe Stock/F

Fünf Krankenversicherer hat das IVFP mit der Bestnote ausgezeichnet. Bild: Adobe Stock/F

Die privaten Krankenversicherer müssen seit vergangenem Jahr, wie viele andere Unternehmen auch, mit der rasanten Trendwende am Kapitalmarkt umgehen. Durch den schnellen Zinsanstieg haben sie im Saldo keine Bewertungsreserven mehr in den Kapitalanlagen, sondern stille Lasten, weiß man bei der Ratingagentur Morgen & Morgen. Und: „Wie sich Inflation und Energiekrise auf die Leistungsausgaben, etwa für medizinische Hilfsmittel und Medikamente der PKV auswirken, ist bisher noch nicht abzusehen und dürfte sich erst in den Folgejahren zeigen“, schätzen die Analysten des Rüsselsheimer Unternehmens.

Um diesen veränderten Marktgegebenheiten Rechnung zu tragen, hat es sein „M&M Rating KV-Unternehmen“ überarbeitet. Dieses besteht nun aus drei Teilratings, deren Ergebnisse zusammen das Gesamtrating bilden. Ein Vergleich zu den Ratingergebnissen aus den Vorjahren sei deshalb nicht möglich, heißt es. Viele Unternehmen würden nun aber weiterhin gleich oder leicht verbessert abschneiden.

Drei neue Teilratings

Wie schon in den Vorjahren wurden die Bilanzkennzahlen von 30 PKV-Anbietern miteinander verglichen. Dabei wurde ein Zeitraum von fünf Jahren betrachtet, um einmaligen Sondereffekten weniger Bedeutung zu geben. Die drei neuen Teilratings heißen „Erfolg“, „Bestand“ und „Sicherheit“. In Erfolg fließen die Nettoverzinsung, die Abschlusskosten-, die Verwaltungskosten-, die versicherungsgeschäftliche Ergebnis- und die Überzinsquote ein. Im Teilrating „Bestand“ werden die Wachstumsraten der Voll- und der Ergänzungsversicherung betrachtet. In „Sicherheit“ geht es um die Eigenkapital-, die Rfb-, die RfB-Zuführungs- und die Bewertungsreservequote sowie um die Betrachtung der verschiedenen Solvenzquoten des Krankenversicherers sowie der gesamten Unternehmensgruppe.

Die meisten Bestnoten (fünf Sterne) gab es mit 16 Stück im Teilrating „Sicherheit“. Dort schaffte auch jedes Unternehmen mindestens zwei Sterne. Anders im Teilrating „Bestand“. Dort wurde neun Mal die schlechteste Bewertung (ein Stern) vergeben. Das führt Morgen & Morgen auf die deutlich rückläufige Wachstumsrate in der Zusatzversicherung zurück. Lag diese marktweit in 2021 noch bei 3,0 Prozent so waren es in 2022 nur noch 1,6 Prozent.

Das sind die Gewinner und Verlierer

Im Gesamtrating erhielten acht private Krankenversicherer die Bestnote. Fünf Sterne gab es somit für (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz 

  • Alte Oldenburger          

  • DEVK   

  • HanseMerkur  

  • LVM     

  • R+V    

  • Signal   

  • Universa

Während 15 Unternehmen jeweils vier Sterne erhielten und fünf PKV-Anbieter sich mit drei Sternen zufriedengeben mussten, gab es auch zwei Unternehmen, deren Bilanzkennzahlen nur für zwei Sterne reichten, was Morgen & Morgen als Kategorie „schwach“ bezeichnet. Diese sind die Concordia und die Huk-Coburg.

Die vollständige Ergebnisliste, auch zu den drei Teilratings, kann hier eingesehen werden.