DFSI-Untersuchung

Steigende PKV-Beiträge: Rating ermittelt die stabilsten Anbieter

Zum Jahreswechsel erhöhen viele PKV-Unternehmen ihre Beiträge kräftig. Das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) zeigt mit einem neuen Qualitätsrating, welche Anbieter trotz Kostendrucks besonders stabil und kundenfreundlich sind.

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13:11 Uhr | 05. November | 2025
Ultraschall-Untersuchung an einer jungen Frau

Ultraschalluntersuchung an einer jungen Frau: Steigende Medizinkosten setzen die PKV-Beiträge unter Druck.

| Quelle: Tempura

Viele Privatversicherte müssen sich Anfang 2026 auf spürbare Beitragssteigerungen einstellen. Nach Angaben des PKV-Verbands sind rund 60 Prozent der Versicherten betroffen – im Schnitt steigen die Prämien um etwa 13 Prozent. Die Ursachen liegen vor allem in der Verteuerung medizinischer Leistungen.

Erschwert wird die Lage zusätzlich durch die Anhebung der Versicherungspflichtgrenze – ein Faktor, der das Neugeschäft bremst. Das wiederum führt dazu, dass die Beitragseinnahmen nicht so stark durch meist jüngere PKV-Neukunden stabilisiert oder gar gesteigert werden.

Substanzkraft auf dem Prüfstand

Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) jetzt ein Rating zu den 31 wichtigsten PKV-Anbietern erstellt, bei denen mehr als 95 Prozent aller Kunden versichert sind.

Ein wichtiges Kriterium neben Produktqualität und Service war dabei die finanzielle Substanzkraft. Denn Versicherer, die hier eher schlecht aufgestellt sind, müssen tendenziell ihre Beiträge stärker erhöhen als solche, die finanziell gut dastehen.

Die Substanzkraft misst die finanzielle Stabilität und die langfristige Leistungsfähigkeit eines privaten Krankenversicherers. Bewertet wurden dabei die Substanzkraftquote, Solvency-II-Quote, das versicherungstechnische Ergebnis, die Nettoverzinsung, der Marktanteil sowie die Entwicklung der Vollversicherten.

PKV bleibt attraktiv

Das zentrale Ergebnis der Untersuchung: Trotz der Kostensteigerungen zeigt sich die PKV bemerkenswert stabil. So seien etwa die Alterungsrückstellungen, mit denen die Beitragssteigerungen im Alter gedämpft werden, um knapp vier Prozent auf 353 Milliarden Euro angewachsen. Auch die Lage an den Finanzmärkten habe sich dank des gestiegenen Zinsniveaus entspannt.

„Dies wird mittelfristig dazu beitragen, die Kalkulation zu stabilisieren und zukünftige Beitragsanstiege zu dämpfen“, konstatiert Sebastian Ewy, Senior Analyst bei DFSI Ratings. „Unterm Strich bleibt die PKV für viele Versicherte mit hohem Einkommen oder spezifischen Leistungsansprüchen attraktiv, nicht zuletzt durch individuelle Tarifgestaltung und leistungsstärkere Versorgung.“

So schlugen sich die Versicherer

Bei der „Substanzkraft“ schnitt die Signal Iduna mit der Note „Exzellent (1,0)“ gemeinsam mit der R+V am besten ab, bei der „Produktqualität“ kam dagegen die Allianz mit der Note „Exzellent (0,9)“ wie schon im Vorjahr auf den ersten Platz. Und beim „Service“ lagen Allianz und DKV mit „Exzellent (0,6)“ gemeinsam ganz vorn.

Beim Gesamtergebnis sicherte sich – wie schon in den Vorjahren – die Allianz mit „Exzellent (1,0)“ Platz eins. Knapp dahinter folgen R+V, Württembergische und Barmenia, sie erreichten jeweils die Note „Sehr gut (1,2)“. Weitere fünf Versicherer waren zwar ebenfalls „Sehr gut“, jedoch in den Abstufungen 1,3 bis 1,4.

Auf die Gesamtnote „gut“ (in Abstufungen von 1,7 bis 2,3) kamen insgesamt 22 PKV-Anbieter. „Befriedigend“ oder schlechter musste hingegen kein einziges Mal vergeben werden.

>> Das gesamte Rating finden Sie hier.

Long Story short

  • Das neue DFSI-Rating prüft Produktqualität, Service und finanzielle Substanzkraft der größten privaten Krankenversicherer.

  • Im Gesamtergebnis belegt die Allianz mit der Note „Exzellent (1,0)“ Platz eins, gefolgt von R+V, Württembergischer und Barmenia („Sehr gut“).

  • Kein Anbieter erhielt eine schlechtere Bewertung als „gut“ – die PKV zeigt sich trotz steigender Kosten insgesamt robust.