Statt einer einzigen PKV von der Stange bieten gute Versicherer maßgeschneiderte Tarife an, die speziell auf die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen zugeschnitten sind. So gibt es zum Beispiel häufig spezifische Angebote für Angestellte, Selbstständige, Beamte, Ärzte oder Studenten.
Jede Zielgruppe bringt besondere Anforderungen und Erwartungen mit sich, die über den bloßen Versicherungsbedarf hinausgehen:
Beamte profitieren von der Beihilfe, weshalb ein PKV-Tarif, der diese ergänzt, essenziell ist. Solche Tarife berücksichtigen die Beihilfesätze, bieten bei Wunsch auch die Möglichkeit, den Schutz zu erweitern, etwa um Vorsorgeleistungen oder Heilpraktikerbehandlungen.
Angestellte benötigen Tarife, die sich nahtlos in das System der Arbeitgeberzuschüsse einfügen. Hier sind Leistungen und Prämienstrukturen entscheidend, die eine optimale Kombination aus Preis-Leistungs-Verhältnis und einfacher Abwicklung bieten.
Ärzte haben oft höhere Ansprüche an medizinische Leistungen. Sie legen Wert auf Tarife, die spezifisch auf die Bedürfnisse und Risiken (zum Beispiel Infektionskrankheiten) im medizinischen Bereich abgestimmt sind. In der Regel sind spezielle Arzttarife auch günstiger als Standardtarife, weil diese Berufsgruppe ein hohes Maß an gesundheitlichem Bewusstsein aufweist und deshalb seltener Krankheitskosten verursacht.
Selbstständige benötigen Flexibilität und Planungssicherheit, haben zum Beispiel beim Krankentagegeld ganz andere Ansprüche als Angestellte. Sie legen außerdem Wert auf stabile Beiträge, da sie die Prämien komplett selbst tragen müssen.
Studenten und junge Erwachsene hingegen benötigen kostengünstige Einsteigertarife, die einen umfassenden Schutz bieten, ohne das Budget zu strapazieren. Hier spielen insbesondere preisgünstige Grundabsicherungen mit Upgrade-Möglichkeiten eine Rolle.
Vorteile der Differenzierung
Versicherer und Vermittler können sich durch die Differenzierung von der Konkurrenz abheben und gegenüber der jeweiligen Zielgruppe mit Fachkompetenz punkten. Dies führt wiederum zu einer höheren Kundenzufriedenheit und stärkt die Kundenbindung. Ein Arzt fühlt sich zum Beispiel eher angesprochen, wenn ein Tarif „speziell für Ärzte“ beworben wird und seine branchenspezifischen Bedürfnisse adressiert.
Für Versicherungsvermittler ergibt sich daraus eine klare Handlungsempfehlung: Sie sollten die Tarife der Versicherer nicht nur in Bezug auf den Leistungsumfang, sondern auch im Hinblick auf die Zielgruppeneignung analysieren. Eine passgenaue Ansprache und Beratung sorgt nicht nur für eine bessere Kundenbindung, sondern sichert auch langfristig den Erfolg des Vermittlers. Die Zielgruppenorientierung ist somit kein Luxus, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor in der PKV-Vermittlung.