5 Lebensversicherer mit über 50.000 Fondspolicen-Zuwachs

Fondsgebundene Policen befinden sich nicht erst seit gestern im Aufwind. Machte ihr Anteil im Jahr 2019 noch 18,6 Prozent am Bestand aus, waren es im vergangenen Jahr bereits 22,1 Prozent. Laut Angaben der Rating-Agentur Assekurata speist sich bereits über die Hälfte des Neugeschäfts aus fongebundenen Lebensversicherungen. „Aufgrund des weiterhin hohen Sicherheitsbedürfnisses der deutschen Sparer erscheinen insbesondere Fondspolicen mit Garantie eine passende Alternative zu den rein klassischen oder investmentorientierten Tarifen“, heißt es in dem Blog des Analysehauses.

Kein Wunder angesichts der anhaltend hohen Inflation: Die Geldentwertung lässt klassische Lebensversicherungen blass aussehen. Und so lag trotz der kontinuierlichen Anhebung des Leitzinses der Realzins auf Sparanlagen in Deutschland im Mai dieses Jahres immer noch bei durchschnittlich minus 5,65 Prozent. Damit sind die klassischen Produkte weiterhin ein Verlustgeschäft. Entsprechend groß ist also die Nachfrage nach Fondspolicen, deren Geld in unterschiedlicher Höhe am Kapitalmarkt investiert wird.

Ein Blick in den aktuellen LV-Check von procontra, in den die Geschäftsberichte von 63 Lebensversicherern einfließen, zeigt: Der Positivtrend beim Fondspolicen-Neugeschäft setzt sich fort. Vielmehr noch: Manche Anbieter verbuchten allein deswegen trotz der schwierigen Marktlage und dem damit einhergehenden Abrieb bei Kapitalleben- und Rentenversicherungen einen Vertragszuwachs. Um 653.523 Verträge ist der Fondspolicen-Bestand in 2022 gewachsen. Das ist zwar im Vorjahresvergleich nur noch gut halb so viel (2021: 1.156.545), aber immer noch deutlich mehr als in den Jahren davor. Insgesamt konnten fünf Anbieter ihren Bestand um über 50.000 fondsgebundene Lebensversicherungen steigern.

Dazu muss man wissen: Die Spartendefinition in den Geschäftsberichten wird vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) vorgegeben. Häufig laufen die Fondspolicen in den Geschäftsberichten unter „Sonstige Lebensversicherungen“ und sind nicht gesondert ausgewiesen. „Darunter fallen zu einem geringen Teil auch Produkte zur Rückdeckung von Altersteilzeitverpflichtungen und Lebensarbeitszeitkonten“, erklärt Debeka-Pressesprecher Gerd Benner. Diese lassen sich als Kapitalisierungsprodukte beschreiben. Es handelt sich dabei nicht um klassische Lebensversicherungen, sondern beispielsweise um solche, in denen keine biometrischen Risiken abgesichert sind. In den Geschäftsberichten der Debeka sind die Fondspolicen zwar einzeln aufgeführt, aus Gründen der Einheitlichkeit wird an dieser Stelle allerdings die GDV-Spartendefinition als Grundlage für die Zahlen verwendet.

Hinweis: Der aktuelle procontra LV-Check 2023 mit Angaben zu 63 Lebensversicherern ist ab Anfang August hier bestellbar.