Athora übernimmt Axas Lebens- und Rentenportfolio doch nicht
Erst Zurich und Viridium, nun Axa und Athora – innerhalb kurzer Zeit ist der zweite Run-off eines Lebensversicherungsportfolios geplatzt. Axa und Athora gaben gestern bekannt, dass die Übernahme eines geschlossenen Lebens- und Rentenportfolios nicht zustande kommt. Bereits vor knapp zwei Jahren war der Deal bekanntgegeben worden (wir berichteten). Axa werde das Portfolio der ehemaligen DBV-Winterthur behalten und selbst abwickeln. Die Verpflichtungen gegenüber den Kunden können erfüllt werden und die mittelfristigen Finanzziele der Axa würden davon nicht beeinflusst.
Athora informiert, dass „die Aufhebungsvereinbarung im Einklang mit den Bedingungen des 2022 zwischen den beteiligten Parteien geschlossenen Kaufvertrags“ steht und „den wesentlichen Veränderungen der Finanzmarktbedingungen seit dessen Unterzeichnung geschuldet“ ist.
Das Kapitalanlage-Volumen liegt bei rund 16 Milliarden Euro für etwa 900.000 Policen. Dafür wollte die auf den Bermudas ansässige und auf Bestandsabwicklung spezialisierte Versicherungsgruppe Athora 660 Millionen Euro zahlen. Allerdings sind die Zinsen am Kapitalmarkt in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen.
Athora schaut sich weiter in Deutschland um
Zwar ist das Geschäft nun nicht zustande gekommen, doch für Athora geht die Suche auf dem deutschen Markt weiter: "Athora ist weiterhin entschlossen, auf dem deutschen Markt für Spar- und Altersvorsorgedienstleistungen zu wachsen, und verfügt über erhebliches, nicht abgerufenes Eigenkapital in Höhe von insgesamt 2,2 Milliarden Euro, um seine Präsenz in Europa weiter auszubauen", so Athora auf procontra-Nachfrage. Deutschland sei weiterhin ein Kernmarkt für Wachstum in Europa.
Erst im Januar platzte ein ähnlich großer Deal eines Verkaufs von Lebensversicherungsbeständen. Zurich und Viridium hatten ein Scheitern ihrer Run-off-Gespräche bekannt gegeben. Dort ging es um 720.000 Verträge, deren Übernahme an der Bafin-Zustimmung scheiterte (wir berichteten). Die Eigentümerstruktur von Viridium hatte Bedenken der Aufsicht geweckt und das Ende des angestrebten Verkaufs bedeutet.