Die massiven Preissteigerungen der vergangenen Monate machen einmal mehr deutlich, dass es quasi ein Muss ist, neben der gesetzlichen Rente auch privat und betrieblich für das Alter vorzusorgen. Egal ob renditeorientiert oder mit 100-prozentiger Beitragssicherheit – die Lebensversicherer bieten hier eine breite Produktpalette. Doch welchen Anbietern können Verbraucher mit gutem Gewissen ihr hart erarbeitetes Geld anvertrauen beziehungsweise welche Unternehmen können Vermittler besonders empfehlen?
Die Antworten auf diese Fragen liefern zahlreiche Faktoren. Kundenservice und Image der Anbieter spielen dabei genauso eine Rolle, wie die finanzielle Stabilität der Lebensversicherer oder deren BaFin-Beschwerdequoten. Letztere wurden erst kürzlich aktualisiert. So ist die Anzahl der Beschwerden über Lebensversicherer, die die Finanzaufsicht im Jahr 2021 abschließend zu bearbeiten hatte (1.045 Stück), gegenüber 2020 (1.111) um rund sechs Prozent zurückgegangen.
Die Reklamationen verteilten sich auf 69 der insgesamt 81 Lebensversicherer mit einem gemeinsamen Bestand von 79,3 Millionen Policen. Die durchschnittliche Beschwerdequote lag damit bei 13,18 Beschwerden pro einer Million Versicherungsverträge. Eine Quote, die vor allem viele Marktschwergewichte deutlich unterboten. Auf die 11.327.465 Policen der Allianz beispielsweise entfielen 116 Beschwerden, was eine Quote von 10,24 bedeutet. Noch weniger waren es unter anderem bei der R+V mit 3,37 (4.150.319 Policen; 14 Beschwerden) und der Ergo mit 7,27 (3.713.253 Policen; 27 Beschwerden).
Doch es geht auch anders. Denn bei acht Gesellschaften kam es mehr als doppelt so häufig zu BaFin-Beschwerden wie im Marktdurchschnitt. Ihre Quoten liegen allesamt bei über 30 und beim Spitzenreiter unseres Negativ-Rankings (siehe untenstehende Bilderstrecke) sogar bei über 280. So viel vorab: Es sind kaum klassische Lebensversicherer, die sich besonders viele Beschwerden anrechnen lassen müssen.