Drei weitere Lebensversicherer geben Überschussbeteiligung bekannt
Die Zahl der Lebensversicherer, die ihre Überschussbeteiligung für das kommende Jahr bekannt gegeben haben, wächst: Mit der Alten Leipziger, der Nürnberger und der Run-off-Gesellschaft Athora haben drei weitere Unternehmen nun nachgezogen, nachdem bislang nur die Überschussbeteiligungen der Ideal und der Axa 2023 bekannt waren.
Die Alte Leipziger wird ihre laufende Verzinsung 2023 stabil bei 2,1 Prozent halten, nachdem diese im vergangenen Jahr noch gekürzt worden war. Zusammen mit Schlussüberschussbeteiligung und der Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven können Kunden auf eine Gesamtverzinsung von bis zu 2,4 Prozent kommen. Betroffen sind die modernen Rentenversicherungen „AL_RENTE Flex“ und „AL_RENTE KlassikPur“.
Die Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank, mit der die Währungshüter die Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre beendeten, spiegelt sich noch nicht in gestiegenen Überschüssen wider. „Zur Absicherung der Garantieversprechungen haben wir langfristig investiert. Daher erhöhen sich die Zinserträge weniger schnell“, begründete dies der Alte-Leipziger-Leben-Vorstand Dr. Jürgen Bierbaum.
Nürnberger hält laufende Verzinsung konstant
Konstanz schreibt sich mit der Nürnberger auch ein weiterer Lebensversicherer auf die Fahne. Wie im Vorjahr belassen die Franken die laufende Verzinsung auch 2023 bei 2,25 Prozent. Mit den Schlussüberschüssen können Kunden mit einer konventionellen Lebens- oder Rentenversicherung auf eine Gesamtverzinsung von rund 2,5 Prozent kommen. Die Nürnberger hatte 2020 zum letzten Mal ihre laufende Verzinsung gesenkt, damals von 2,5 auf 2,25 Prozent.
Mit der Athora Leben hat die erste Abwicklungsgesellschaft ihre Überschussbeteiligung für das kommende Jahr deklariert. Athora war im vergangenen Jahr zusammen mit Ideal der Versicherer mit der höchsten Beteiligung. Daran wird sich in diesem Jahr – voraussichtlich – nichts ändern. Auch 2023 wird die laufende Verzinsung unverändert bei 3,0 Prozent liegen. Zusammen mit den Schlussüberschüssen können Kunden somit auf eine Überschussbeteiligung von bis zu 4,0 Prozent kommen – das war im vergangenen Jahr Bestwert in der Branche.
„Dies ist das dritte Jahr in Folge, dass Athora Leben den Satz stabil halten konnte. Das liegt an der einzigartigen Stärke unseres Geschäftsmodells und unserem Fokus auf nachhaltige, langfristige Leistungen“, kommentierte Claudius Vievers, CEO Insurance Operations bei Athora Leben, die Bekanntgabe.
Die Athora Leben verwaltet nicht nur den alten Lebensversicherungsbestand der Delta Lloyd, sondern hatte in diesem Jahr auch bekannt gegeben, einen Altbestand von der Axa zu übernehmen. Dabei handelt es sich um den Bestand der ehemaligen DBV-Winterthur Leben, rund 900.000 Verträge.
Erst vor wenigen Wochen hatte Athora mitgeteilt, sich verbindliche Eigenkapitalzusagen in Höhe von zwei Milliarden Euro von bestehenden sowie neuen Aktionären gesichert zu haben. Mit dem neuen Kapital will die Abwicklungsgesellschaft nach eigenen Angaben ihre Wachstumsstrategie fortsetzen.