Mit der zur Versicherungskammer Bayern gehörenden Bayern Versicherung Lebensversicherung AG hat der erste Lebensversicherer seine Überschussbeteiligung für das kommende Jahr erhöht.
Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung verkündet, werde die laufende Verzinsung bei allen seit 2012 laufenden Verträgen gegen laufenden Beitrag für 2023 um 0,75 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent erhöht. In den vergangenen Jahren hatte die Versicherungskammer-Tochter die Beteiligung peu à peu gesenkt: Lag diese 2019 noch bei 2,25 Prozent, sank sie in den folgenden Jahren jeweils um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent (2022).
Inklusive Schlussüberschüssen sowie der Beteiligung an den Bewertungsreserven können Kunden auf eine Gesamtverzinsung von 2,8 Prozent kommen, bei Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag sind es 2,75 Prozent. Mit der Erhöhung hat erstmals ein Versicherer auf die sich verbessernde Zinssituation in Form von steigenden Überschussbeteiligungen reagiert. Die Lebensversicherer, die sich bislang erklärt haben, hatten ihre Überschussbeteiligungen alle konstant gehalten.
„Wir gehen von einer dauerhaften Trendwende aus und reagieren entsprechend schnell“, sagt Dr. Robert Heene, Vorstandsmitglied im Konzern Versicherungskammer und verantwortlich für die Lebensversicherung. „Es ist unser Anspruch, die Ertrags- und Risikoposition für unsere Kund*innen und uns zeitnah und vorausschauend anzupassen.“
In den vergangenen Jahren hatten die Versicherer mit der andauernden Niedrigzinsphase zu kämpfen. Klassische Garantieprodukte hatten daraufhin stark an Bedeutung verloren, viele Versicherer entwickelten in der Folge kapitalmarktnähere Produkte. Ob Garantieprodukte nun wieder stärker nachgefragt werden, bleibt abzuwarten. Auf der DKM hatten Versicherungsvorstände jedoch angemerkt, dass sich zumindest das Einmalbeitragsgeschäft zuletzt rückläufig entwickelte. Dies könnte darauf hin deuten, dass derzeit vor allem Banken von der sich wandelnden Zinssituation profitieren.