Diese 5 Kfz-Versicherer gewannen die meisten Verträge hinzu
Das vergangene Jahr war an Turbulenzen und Schwierigkeiten politischer und ökonomischer Art kaum zu überbieten. Doch auch 2021 hatte es noch in sich. Zur Erinnerung: Die Corona-Pandemie hielt Gesellschaft und Wirtschaft in Atem, nach dem zweiten Lockdown zu Jahresbeginn folgte die Impfkampagne, die die Wogen etwas glättete. Zum Jahresende legten die Infektionszahlen wieder zu, Lieferengpässe unter anderem bei Rohstoffen, dämpften das Wirtschaftswachstum erneut.
Für die hiesige Versicherungswirtschaft und die Kfz-Sparte im Besonderen bedeutete das Geschäftsjahr 2021 eine kleine Zäsur: Auf schwere Hagelstürme folgte die Hochwasserflut im Ahrtal. Die Folge: Die Schadenleistungen schossen in die Höhe – sogar deutlich stärker als das Prämienvolumen. Der Schadenaufwand belief sich, laut GDV-Zahlen, insgesamt auf 24,3 Milliarden Euro. Das entspricht einer Zunahme von 10,2 Prozent.
Das deutlich erhöhte Schadenaufkommen führte wiederum zu einer schlechteren Combined Ratio: In der gesamten Kraftfahrtversicherung kletterte sie von 90,6 Prozent (2020) auf 94,8 Prozent (2021). Bezogen auf die reine Fahrzeugversicherung (Voll- und Teilkasko) stieg die Schaden-Kosten-Quote sogar über die kritische Marke von 100 Prozent.
Höchste Zuwachsrate seit 6 Jahren
Die Beitragseinnahmen der Kraftfahrtversicherung sind im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent gestiegen und erreichten laut GDV in 2021 insgesamt 29,1 Milliarden Euro. Das gebuchte Bruttoprämienvolumen der 50 größten Versicherer lag, zum Vergleich, bei 25,4 Milliarden Euro. Das geht aus dem aktuellen „Branchenmonitor Kraftfahrtversicherung“ hervorgeht, für den die V.E.R.S. Leipzig GmbH die Geschäftsberichte der 50 größten Kfz-Versicherer auf dem deutschen Markt ausgewertet hat. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 standen bei diesen insgesamt 61,3 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherungen zu Buche. Das sind knapp zwei Millionen Policen mehr als im Jahr 2020. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Zuwachsrate von etwas mehr als drei Prozent – dem höchsten Wert der letzten sechs Jahre.
Der Branchenprimus ist die Provinzial, die es auf ein Vertragsplus von sage und schreibe 938.865 Policen gebracht hat. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 115 Prozent. Doch Obacht: 2021 wurde die Westfälische Provinzial verschmolzen mit der zur Provinzial Versicherung umfirmierten Provinzial Rheinland Versicherung. Bereits 2018 übernahm der Anbieter die Bestände einer Restkreditversicherung. „Eine Vergleichbarkeit gegenüber dem Vorjahr ist nur eingeschränkt möglich“, erklärt die V.E.R.S. Leipzig. Deswegen bleibt die Provinzial in der Auflistung außen vor.
Drei weitere Versicherer haben aber ebenfalls die 100.000-Marke geknackt und konnten den Vertragsbestand deutlich ausbauen. Welche fünf Kfz-Versicherer die meisten Verträge hinzugewinnen konnten, lesen Sie oben in unserer Bilderstrecke. Welche Versicherer hingegen erheblichen Verlust gemacht haben, haben wir hier für Sie zusammengetragen.