Diese 8 Kfz-Versicherer fuhren die größten Verluste ein
Viele Kfz-Versicherer haben in diesem Herbst ihre Versicherungsbeiträge nach oben schrauben müssen. Gestiegene Kosten für Reparaturen und Ersatzzeile drücken auf das Geschäft. Eine Entwicklung, die sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet hat, wie die Zahlen aus dem aktuellen „Branchenmonitor Kraftfahrtversicherung“ zeigen, für den die V.E.R.S. Leipzig GmbH die Geschäftsberichte der 50 größten Kfz-Versicherer auf dem deutschen Markt ausgewertet hat.
Demnach ist die Schadenkostenquote für das gesamte Kfz-Geschäft, also die Summe aus Schadenquote und Betriebsaufwandsquote, im vergangenen Jahr um durchschnittlich 6,6 Prozent auf 102,42 Prozent gestiegen. Sie hat damit die kritische Marke überschritten, wenngleich rund die Hälfte der Versicherer noch im grünen Bereich liegt mit einer Combined Ratio von unter 100. Allerdings zeigt sich seit 2020 ein klarer Trend: die Unternehmen geraten immer mehr in die roten Zahlen.
An der für die Anbieter negativen Entwicklung konnten auch die gestiegenen Beitragseinnahmen nichts ändern: Sie waren im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent gestiegen und erreichten 2022 insgesamt 29,129 Milliarden Euro. Der Grund: Auch die Schadenleistungen erhöhten sich – und zwar stärker als das Prämienvolumen – und beliefen sich auf insgesamt gut 26 Milliarden Euro, ein Plus von 8,2 Prozent. Rund 290.000 Schäden in Höhe von 900 Millionen Euro gehen auf das Konto von Naturgefahren. Allein die Orkanserie Ylenia, Zeynep und Antonia verursachte im Februar 2022 Schäden in Höhe von rund 125 Millionen Euro an Kraftfahrzeugen. Dennoch fielen im Gegensatz zum Vorjahr derartige Schäden wesentlich geringer aus. Zum Vergleich: Allein die Ahrtal-Flut sorgte 2021 für eine Schadenssumme von 1,8 Milliarden Euro.
Doch die gestiegene Inflationsrate und die Zunahme bei Autodiebstählen haben die Combined Ratio bezogen auf das gesamte Kfz-Geschäft, also inklusive Haftpflicht- und Kasko-Geschäft, verschlechtert.
Bei diesen Anbietern liegt die Schadenkostenquote sogar über 110 Prozent:
Versicherer | 2021 | 2022 | Veränderung zum Vorjahr | Durchschnitt 2017-2022 |
BGV Versicherung | 102,98 | 111,43 | + 9,01 | 104,38 |
ALTE LEIPZIGER | 104,66 | 111,78 | + 7,12 | 106,22 |
Mannheimer | 96,97 | 111,81 | + 14,84 | 100,32 |
DEVK VVaG | 98,88 | 112,92 | + 14,04 | 101,86 |
DEVK Allgemeine | 101,29 | 114,02 | + 12,73 | 102,74 |
NÜRNBERGER Allgemeine | 109,00 | 116,98 | + 7,98 | 107,67 |
R+V Direkt | 109,22 | 117,24 | + 8,02 | 110,04 |
Allianz Direct | 119,71 | 131,83 | + 12,12 | 115,24 |