Maklers Lieblinge 2024

Für 252.000 Euro würden viele Makler ihren Betrieb verkaufen

Für welchen Preis würden Makler ihren Betrieb schon vor dem 60. Lebensjahr abgeben? An wen würden sie gerne verkaufen, an wen weniger? Unsere Umfrage liefert die Antworten.

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13:09 Uhr | 20. September | 2024
Verkauf von alt an jung

Für welchen Preis würden Makler ihren Betrieb schon vor dem 60. Lebensjahr abgeben? An wen würden sie gerne verkaufen, an wen weniger? Unsere Umfrage liefert die Antworten.

| Quelle: Jon Feingersh Photography Inc

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass große Makler-Unternehmensgruppen den nächsten Vollzug vermelden. Aventus, Helmsauer und MRH Trowe sind nur ein paar bekannte Beispiele aus dem Füllhorn von Unternehmen, die seit Jahren immer intensiver ganze Maklerbetriebe, aber auch vereinzelte Kundenbestände aufkaufen. Zum Kreis der Konsolidierer gesellen sich außerdem Maklerpools wie Blau Direkt und Fonds Finanz.

Die übernommenen Betriebe laufen dann meist erst einmal wie gewohnt weiter, nur dass die neuen Eigentümer eben künftig an den Einnahmen beteiligt sind. Auch an der Belegschaft ändert sich oft nichts. Doch die Inhaber, die die Unternehmen meist über Jahrzehnte aufgebaut haben und weiterhin als Geschäftsführer agieren, haben direkt einen Kapitalbetrag in der Tasche.

Laut unserer Umfrage mit über 1.000 Teilnehmern ist diese Vorstellung anscheinend für einen relativ großen Teil der Makler nicht uninteressant. Genau 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihr Unternehmen schon vor dem 60. Lebensjahr (Durchschnittsalter der Teilnehmer: 52,1 Jahre) verkaufen würden, wenn der Preis stimmt. Dieser Wunschpreis liegt im Durchschnitt bei rund 252.000 Euro. Zwar gaben rund 20 Prozent der Teilnehmer an, dass sie ihren Unternehmenswert auf weniger als 50.000 Euro schätzen und acht Prozent gehen von über einer Million Euro Wert aus. Doch lässt man diese Spitzen weg, kommt man für die Masse der Teilnehmer auf rund eine Viertelmillion Euro.

Am liebsten an die eigenen Kinder übergeben

Allerdings basiert dieser Wert überwiegend auf eigenen Berechnungen beziehungsweise Schätzungen der Makler. 72 Prozent gaben an, den angegebenen Wert auf diesem Weg ermittelt zu haben. Jeweils rund 20 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) tauschen sich mit Kollegen über das Thema Unternehmenswert aus oder holen sich Hilfe bei einem Maklerpool, um diesen einschätzen zu können. Die Hilfe von spezialisierten Beratungsunternehmen (8,3 Prozent), Vermittlerverbänden (6,3 Prozent) oder Versicherern (2,1 Prozent) nehmen nur die wenigsten in Anspruch. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass nur vier von zehn Befragten überhaupt konkrete Anfragen erhalten, ob sie ihr Unternehmen verkaufen möchten. Dass sie solche Anfragen nur alle paar Jahre einmal erhalten, gaben 12,1 Prozent an. Jeder Vierte wird hingegen mindestens einmal jährlich darauf angesprochen und mindestens einmal monatlich ein Kaufangebot erhalten 4,1 Prozent der Makler.

Wenn sie ihren Betrieb schon verkaufen würden, dann am liebsten an einen „normalen“ Makler als direkten Nachfolger (70,3 Prozent; Mehrfachnennungen möglich). Vielfach tauchte hierbei als zusätzliche Notiz der Wunsch auf, das Lebenswerk an ein Familienmitglied zu übergeben, am liebsten an die eigenen Kinder. Auch Maklerpools (44,2 Prozent) haben hier bei den freien Vermittlern einen Stein im Brett. An große Makler-Unternehmensgruppen, wie die zuvor genannten, möchten nur 22,5 Prozent der Befragten verkaufen, sofern sie es sich aussuchen können. Ein internationaler Aufkäufer kommt nur für 4,9 Prozent in Frage.