Maklers Lieblinge 2023
Versicherungsmakler haben neben der reinen Beratungsarbeit bekanntlich viel Bürokratie und Verwaltungsaufwand zu stemmen. Hilfe versprechen sich dabei viele durch die Nutzung eines Maklerverwaltungsprogramms (MVP). Immerhin sind dadurch die Daten zu allen Kunden und deren Verträgen digital verfügbar und werden in der Regel laufend aktualisiert. Wer etwas sucht, sollte es dort also auch finden – papiersparend und ohne lange in irgendwelchen Aktenordnern zu blättern.
So handhaben es auch die meisten der über 1.000 Teilnehmer unserer Umfrage „Maklers Lieblinge 2023“. Beinahe drei von vier Befragten (72,1 Prozent; Mehrfachnennungen möglich) nutzen ihr MVP beziehungsweise ihre MVPs, um Einsicht in Vertragsdokumente der Kunden zu erhalten. Für 59,4 Prozent ist konkret die Prüfung und Aktualisierung von Personendaten besonders wichtig. Auch für Bestandsauswertungen (38,6 Prozent) wird die Software häufig verwendet. Schon etwas seltener (24 Prozent) dienen MVPs zur Provisionsabrechnung mit Versicherern und für das Schadenmanagement (22,6 Prozent). Zur allgemeinen Buchhaltung dient ein MVP nur 14,8 Prozent der Makler. Nur ein Bruchteil (2,6 Prozent) gab an, gar kein MVP zu nutzen.
Das am häufigsten genutzte MVP ist mit 20,8 Prozent der Nennungen „professional works“ vom Deutschen Maklerverbund (DEMV). Viele Stimmen dürften dabei auch von Fonds-Finanz-Maklern gekommen sein, denn Deutschlands größter Maklerpool bietet dieses seinen Partnern ebenfalls an.
MVP | Anbieter | Anteil Stimmen in % |
professional works | DEMV | 20,8 |
Ameise | Blau Direkt | 11,2 |
meinMVP | digital broking GmbH | 5,9 |
MAXOFFICE | Maxpool | 5,8 |
FinanzOffice | Smart InsurTech AG | 3,6 |
Oft fallen für ein MVP monatliche Gebühren an. Die Preisspanne ist groß, liegt aber häufig zwischen 50 und 100 Euro. Über 100 Euro monatlich bezahlen nur 9,7 Prozent der Maklers-Lieblinge-Teilnehmer. Jeweils rund fünf Prozent bezahlen bis zu 25, 50, 75 oder 100 Euro Gebühren. Der Großteil (43,4 Prozent) bezahlt gar nichts für die MVP-Nutzung oder machte hierzu keine Angaben (28,8 Prozent). Darunter befinden sich auch die Vermittler, die entweder ein eigenes System oder gar keines nutzen.
Insgesamt bezahlen nur 27,8 Prozent der Befragten selbst etwas. Einige Makler, die MVPs nutzen, können sich dabei anscheinend auf eine finanzielle Beteiligung oder sogar gänzliche Übernahme der Kosten durch Partner verlassen. In relativ vielen Fällen werden die MVP-Gebühren vollständig (20,7 Prozent) oder teilweise (6,1 Prozent) von Maklerpools oder Maklerverbünden übernommen. Versicherer bezahlen 2,9 Prozent der Befragten das Programm und tragen die Kosten für 3,5 Prozent ihrer Vertriebspartner teilweise.