Provisionsverbot reloaded

Nicht mal ein Jahr ist es her, dass der “Provisionsdeckel” auf Bundesebene abgelehnt wurde respektive der Deckel speziell bei Restschuldversicherungen seine Wirkung zeigen sollte. Die Branche atmete auf, denn diese Veränderung hätte große Kreise gezogen.

Die Diskussion um Provisionen kommt regelmäßig auf, die Abstände werden kürzer und die Dimension größer. Die aktuell im Rahmen der “Retail Investment Strategy” auf europäischer Ebene geführte Diskussion nehme ich dabei sehr ernst, denn unsere Einflussnahme auf die europäische Gesetzgebung ist natürlicherweise weniger stark und einige Länder in der EU haben sich bereits von Provisionen verabschiedet. Diskutiert wird hier ein Provisionsverbot für Kapitalanlageprodukte, die der MiFID 2 unterliegen - und gleichzeitig soll diese Regelung auch auf Versicherungsanlageprodukte angeglichen werden, was ebenfalls zu einem Provisionsverbot für bspw. Fondspolicen und andere Anlageprodukten im Versicherungsmantel führen könnte. Sachversicherungsprodukte und biometrischer Risikoschutz sind übrigens nicht betroffen.

Was bleibt, ist das Prinzip Hoffnung, dass es zu einer vernünftigen Bewertung auf europäischer Ebene kommt. Auf der anderen Seite sollten Beraterinnen und Berater “die Zügel nun selbst in die Hand nehmen” und die aktuellen Möglichkeiten einer sinnvollen Entgeltumstellung aktiv gestalten. Vermögensverwaltungen und Servicegebühren-Modelle sind passende Lösungsbausteine. Das "Umparken im Kopf” und eine strategische Zielsetzung für die Umstellung bei Beratern sollte jetzt angegangen werden.

Als großer Plattformdienstleister sehen wir die positiven Entwicklungen der Kolleginnen und Kollegen, die sich auf diesen Weg begeben haben. Speziell für unsere “reifere” Kundschaft bietet das Modell mit erhöhten laufenden Erträgen zusätzlich einen gesteigerten Unternehmenswert. Auf geht ́s!