Das Corona-Virus verändert nicht nur das gesellschaftliche Leben – auch die Wirtschaft wird vom Virus in Mitleidenschaft gezogen. So erwartet die Bundesregierung, dass rund 2,15 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld beantragen werden.
Viele Menschen stellen sich derzeit die bange Frage, wie es um ihre finanzielle Zukunft bestellt sein wird. Diese Frage wird auch Auswirkungen auf die Versicherer haben. Noch sei von einer Eintrübung des Neugeschäfts nicht zu spüren, äußerte am Donnerstag Dr. Stefan Knoll, Chef der Deutschen Familienversicherung (DFV) auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Wie sich die Situation allerdings mittelfristig entwickeln wird, kann keiner sagen.
Durchaus denkbar, dass viele Menschen auch ihren Versicherungsschutz infrage stellen werden. Wenn die Lage finanziell ernst ist, stehen die Beiträge zur Lebensversicherung in der Prioritätenliste nicht mehr ganz so hoch. Wenn viele Kunden ihre Verträge beitragsfrei stellen, bekommen auch Vermittler für noch in der Stornohaftung befindliche Verträge ein Problem.
Viele Versicherer haben diese Notlage erkannt und bereiten schon vermittlerfreundliche Stornolösungen vor. Die Variante der Volkswohl Bund Lebensversicherung ist dabei schon recht ausgereift. Das Unternehmen bietet bei einer Beginn-/Ablaufverlegung von bis zu einem Jahr eine Aussetzung der Beiträge an – eine anteilige Rückbelastung der Vergütung erfolgt dann nicht. Dies gilt auch für eine Stundung von bis zu drei Monatsbeiträgen, sofern der Erstbeitrag bezahlt wurde. Beide Sonderregelungen gelten für Anfragen, die den Volkswohl Bund bis zum 30. April erreichen. Darüber hinaus gibt es noch weitere „finanzielle Entlastungsmaßnahmen“, die Vermittler ihren Kunden anbieten können, ohne dass sie von Stornokosten betroffen werden. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Die Versicherungsgruppe „die bayerische“ hat heute auf procontra-Nachfrage bestätigt, dass sich bei ihr gerade eine solche Storno-Sonderlösung in der Entwicklung befinde. Am Montag sollen dazu Details bekannt gegeben werden.
Auch von weiteren Lebensversicherern ist bereits zu vernehmen, dass man derweil an Konzepten arbeitet. procontra wird dazu in der kommenden Woche einen genaueren Überblick liefern.