20.000 und mehr
Der Trend zur Rechtsschutzversicherung hält an. In den letzten 10 Jahren ist der Gesamtbestand der deutschen Versicherer, laut GDV-Zahlen, um mehr als 5 Millionen Verträge auf über 27 Millionen angewachsen. Zudem ist das Geschäft profitabel. In den Jahren 2022 und 2023 lag die Combined Ratio im Marktdurchschnitt bei 91 und 92 Prozent.
Statistiken zufolge werden Rechtsstreits in Deutschland immer teurer und es landen anscheinend auch immer mehr Streitigkeiten vor Gericht. Häufig ist von einer Überlastung der Gerichte zu lesen. Ob die zunehmende Verbreitung von Rechtsschutzversicherungen nun das Schutzbedürfnis der Menschen vor diesem Kostenrisiko befriedigt oder dieses, ebenso wie die Überlastung der Gerichte, eher noch anschiebt, muss an anderer Stelle erörtert werden.
Auf jeden Fall setzt sich die starke Nachfrage auch beim Blick auf die meisten Unternehmen fort. Von den 25 größten Rechtsschutzversicherern mit einer Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen von 98 Prozent konnten zuletzt 18 Anbieter ihre Vertragsbestände ausbauen. Das geht aus dem Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung der V.E.R.S. Leipzig GmbH hervor. Die Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2023, neuere liegen noch nicht vor.
Der Branchenmonitor zeigt, dass vor allem viele kleinere Anbieter Marktanteile gewinnen konnten. Während von den 10 größten Rechtsschutzversicherern nur 4 ihre Vertragsbestände ausbauen konnten, schafften das unter den Plätzen 11 bis 25 gleich 14. Somit hatten vor allem die großen Unternehmen mit Kundenabwanderungen zu kämpfen.
4 Rechtsschutzversicherer wuchsen im Jahr 2023 hingegen deutlich, jeweils um mehr als 20.000 Policen (siehe Bildergalerie). Wobei der Anbieter auf Platz 1 mit einem Zugewinn von fast 400.000 Verträgen anscheinend in einer eigenen Liga spielt.