Immer höhere Reparaturkosten

Kfz-Versicherung: Marderschäden steigen auf Rekordhöhe

Wer haftet eigentlich für Marderschäden an meinem Auto? Auf diese Kundenfrage sollten Makler gerade in der derzeitigen Kfz-Wechselsaison eine gute Antwort haben, denn Marderschäden sind absolut keine Bagatelle, wie neue Zahlen des GDV jetzt zeigen.

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11:11 Uhr | 20. November | 2024
Kfz-Mechaniker sieht im Motorraum nach Marderschäden

Marderbisse können erhebliche Motorschäden nach sich ziehen.

| Quelle: Ralf Geithe

Kommt meine Kfz-Versicherung eigentlich in vollem Umfang für Marderschäden auf? Diese Frage ist für die Wahl des richtigen Anbieters nicht unerheblich. Denn Marderbisse können erhebliche Reparaturkosten nach sich ziehen. Nach einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist der Gesamtschaden im vergangenen Jahr immerhin um 23 Prozent auf eine Rekordsumme von 128 Millionen Euro gestiegen.

Hohe Lohnkosten als Kostentreiber

Insgesamt verzeichneten demnach 235.000 kaskoversicherte Autos Biss-Schäden an Kabeln, Schläuchen oder Achsmanschetten. Im Vergleich zu 2022 sei die Zahl der Marderbisse um knapp zehn Prozent gestiegen, der einzelne Schadenfall sei im selben Zeitraum rund zwölf Prozent teurer geworden. „2023 haben die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 550 Euro gezahlt. Ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg waren die hohen Lohnkosten der Werkstätten, die zuletzt im Schnitt 188 Euro brutto pro Stunde betrugen“, so Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. 

Der richtige Versicherungsschutz

Teil- oder Vollkaskoversicherte sind gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse geschützt. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus. Wichtig zu wissen: Einige Kaskoversicherungstarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen indes auch die teils teuren Folgeschäden am Auto und zahlen zum Beispiel auch dann, wenn angebissene Zündkabel den Katalysator beschädigen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen.

Besonders gefährdet sind Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder geparkt werden. Der Grund: Marder schlüpfen gerne in die warmen Motorräume von Pkw. Hier markieren sie dann mit einem Sekret ihr Revier. Parkt ein Auto in verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen.

Werkstätten bieten mittlerweile unterschiedliche Abwehrsysteme gegen Marder an. Bewährt haben sich laut ADAC zum Beispiel in den Motorraum eingebaute Systeme, die die Tiere mit Ultraschall-Wellen oder Stromstößen vom Auto fernhalten sollen.