Kfz-Versicherung
Die Kfz-Versicherer unterstützen die Initiative des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), einheitliche Standards für Kfz-Sachverständige und deren Gutachten in Deutschland zu etablieren. Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), erklärt, dass hochqualifizierte Sachverständige und strukturierte Gutachten Streitigkeiten über die Schadenhöhe erheblich reduzieren können. Derzeit werden mehr als 97 Prozent der Schadenfälle in der Kfz-Haftpflichtversicherung problemlos reguliert. Doch in den wenigen Fällen von Streitigkeiten stehen oft unklare oder mangelhafte Gutachten im Mittelpunkt.
Das Berufsbild des Kfz-Sachverständigen ist bislang nicht klar geregelt, und eine anerkannte Ausbildung fehlt ebenso wie verbindliche Qualitätsstandards für Gutachten. „Es gibt Anbieter, die ohne fundierte Ausbildung nach kurzem Online-Kurs zum Sachverständigen ausbilden“, kritisiert Käfer-Rohrbach. Die VDI-Richtlinie könnte langfristig sowohl fragwürdig qualifizierte Sachverständige als auch fehlerhafte Gutachten reduzieren und zu einer deutlicheren Professionalisierung führen.
Die Versicherer erhoffen sich auch durch die von der VDI vorgesehene einheitliche Struktur der Gutachten eine schnellere und präzisere Regulierung. „Gut strukturierte Daten sind für uns von Vorteil, da sie eine digitale und zügige Prüfung ermöglichen“, so Käfer-Rohrbach. Im Jahr 2023 regulierten Kfz-Versicherer etwa 9 Millionen Schäden mit einem Schadenaufwand von rund 30 Milliarden Euro.