Am vergangenen Freitag krachte es auf der Autobahn 81 in der Nähe von Heilbronn mehrfach. Gleich mehrere Massenkarambolagen ereigneten sich innerhalb kurzer Zeit auf einer Strecke von 3,5 Kilometern. Die Polizei registrierte insgesamt 19 verschiedene Unfallstellen mit insgesamt 82 beteiligten Fahrzeugen. Als Unfallursache nennt die Polizei einen Wechsel aus Regen und Sonnenschein: Die Sonne hatte offenbar viele Autofahrer geblendet, der Regen sorgte zudem für eine rutschige Fahrbahn. Insgesamt soll sich der Schaden nach vorläufigen Schätzungen auf 875.000 Euro belaufen.
Nun haben die Kfz-Versicherer den Unfall als sogenannten Massenunfall eingestuft, wie der Branchenverband GDV mitteilt. Leidtragende haben somit die Möglichkeit, leichter Hilfe von ihrem Versicherer zu erhalten. So bekommen Versicherte ohne Kaskoschutz Schäden am eigenen Fahrzeug ersetzt – bei einem normalen Unfall ist das nicht möglich. Hierfür müssen sie sich nur an ihren eigenen Kfz-Haftpflichtversicherer wenden. Dieser kommt bei sogenannten Massenunfällen grundsätzlich für 100 Prozent der erlittenen Schäden auf.
Für eine Einstufung zu einem Massenunfall müssen insgesamt drei Bedingungen erfüllt werden:
Es darf keinen identifizierbaren Unfallverursacher geben.
Mindestens 40 Fahrzeuge müssen beteiligt sein. In Ausnahmefällen – wenn etwa wegen der Witterungsverhältnisse der Unfallhergang nur schwer nachvollziehbar ist – können auch 20 Fahrzeuge ausreichen.
Es besteht ein enger räumlicher und zeitlicher Zusammenhang beim Unfallgeschehen.
Ob diese Voraussetzungen vorliegen, wird von einem Gremium des GDV entschieden.
Die aktuellen Regelungen für freiwillige Rettungsaktionen nach Massenunfällen gelten seit 2015.