Naturgefahren: So teuer können Starkregen-Ereignisse werden
Extremlagen beim Wetter nehmen zu. Der Meteorologe und ARD-Wetterexperte Sven Plöger geht davon aus, dass man bald im langfristigen Mittel von einer Klimaverschiebung sprechen kann. Konkret bedeutet das: mehr Regen auf weniger Fläche.
Allerdings beläuft sich die marktweite Durchdringung von Elementarversicherungen auf etwa 45 Prozent. Dass etliche Bundesländer nur noch in Härtefällen Soforthilfen leisten werden, hat sich nach Einschätzung von Dr. Matthias Salge (GEV) noch nicht all zu sehr herumgesprochen. „Eine wesentlich größere Bedeutung für die Abschlussbereitschaft seitens der Kunden haben große Schadensfälle, über die in den Medien ausgiebig berichtet wird“, so Salge im Interview mit procontra.
Ganz ähnlich sieht man es wohl beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der Verband präsentierte nun mit dem „Naturgefahren-Check“ eine Möglichkeit, Risiken über Schäden der Vergangenheit bewusster zu machen.
Nach Eingabe der Postleitzahl erhält man Angaben zu folgenden vier Aspekten:
Schäden durch Naturgefahren an Gebäuden im jeweiligen Bundesland
Den teuersten Schaden durch Starkregen in der jeweiligen Region an einem Einfamilienhaus
Den teuersten Schaden durch Sturm/Hagel in der Region an einem Einfamilienhaus
Einschätzung der Gefahr durch Hochwasser für Gebäude im Postleitzahlengebiet
Welche Ergebnisse das Tool für die Hauptstädte der Bundesländer liefert, ist in der untenstehenden Tabelle für den Teilaspekt „höchster Schaden durch Starkregen“ aufgelistet.
Wichtig: Sollte der Elementarschutz abgelehnt werden, sollte das auch so dokumentiert sein. Dabei können Vermittler nochmals deutlich auf das Risiko hinweisen. Eine Formulierungshilfe dazu veröffentlichte procontra bereits.
Seite 1: Schadenfälle steigern Abschlussbereitschaft
Seite 2: Bayern mit Nachholbedarf in Sachen Elementarschutz
Bundesweit betrug der versicherte Gesamtschaden, ausgelöst durch Naturgefahren, 2,1 Milliarden Euro (2019). Aufgeschlüsselt nach Bundesländern, zeichnet sich ein deutliches Bild ab: Fast ein Drittel des Gesamtschadens entfällt auf Bayern (675 Millionen Euro). Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen und Hessen mit 348 Millionen Euro und 208 Millionen Euro (siehe Tabelle). Ausgerechnet in Bayern und Niedersachsen, die in den vergangenen Jahren zu den am stärksten betroffenen Ländern gehörten, ist die Zahl der Versicherten mit Elementarschutz unterdurchschnittlich.
Quelle: GDV/Beträge in Mio. Euro/gerundet
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