Jagdfeld vs. Signal Iduna: Gericht spricht Urteil im Milliardenprozess

Anno August Jagdfeld wollte eine Milliarde Euro Schadenersatz von der Signal Iduna. Heute wurde ein Urteil in dem jahrelangen Rechtsstreit um den Adlon-Fonds gesprochen. Dies wird aber voraussichtlich nicht das letzte Wort in der Sache sein.

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10:04 Uhr | 30. April | 2020
Anno August Jagdfeld packt zusammen (Archivbild). Am Ende war für den Investor im Adlon-Prozess gegen die Signal Iduna nichts zu holen. Jagdfeld hatte von dem Versicherer eine Milliarde Euro gefordert.

Anno August Jagdfeld packt zusammen (Archivbild). Am Ende war für den Investor im Adlon-Prozess gegen die Signal Iduna nichts zu holen. Jagdfeld hatte von dem Versicherer eine Milliarde Euro gefordert. Bild: dpa

In dem seit etwa vier Jahren andauernden Rechtsstreit zwischen dem Aachener Immobilieninvestor Anno August Jagdfeld und der Signal Iduna hat das Landgericht Dortmund heute ein Urteil gesprochen: Die Klagen des Unternehmers wurden abgewiesen. Damit geht Jagdfeld nun völlig leer aus. Eigentlich hatte er eine Milliarde Euro Schadenersatz von dem Dortmunder Versicherer gefordert, weil er diesen mitverantwortlich für eine Rufmordkampagne sieht, durch die ihm viel Gewinn entgangen sei. Ein vor Jahren richterlich vorgeschlagener Vergleich von 20 Millionen Euro war nicht zustande gekommen.

Die Signal Iduna hatte sich die ganze Zeit über siegessicher und keiner Schuld bewusst gezeigt. Laut Jagdfeld habe der Richter es zwischenzeitlich als „kühn“ bezeichnet, dass der Versicherer keine Rückstellungen für eine mögliche Zahlung an den Kläger bilden würde. Doch die Zuversicht der Dortmunder Versicherungsgruppe wurde nun mit dem Richterspruch belohnt. „Herr Jagdfeld wird von der Signal Iduna keinen Cent Schadenersatz bekommen“, erklärte Unternehmenssprecher Edzard Bennmann heute in Folge der Urteilsverkündung. Damit würde das Landgericht bestätigen, dass sich niemand aus der Signal Iduna je negativ zu Herrn Jagdfeld geäußert habe, so der Sprecher.

Jagdfeld will in Berufung gehen

In den Reihen des Immobilieninvestors steckt man aber nicht auf, sondern gibt sich kämpferisch: „Das Landgericht lehnt es überraschenderweise ab, die Signal Iduna für die Rufmordkampagne ihres Rechtsanwalts Fritsch zur Verantwortung zu ziehen“, sagte heute Jagdfelds Pressesprecher Dr. Christian Plöger. Aus seiner Sicht würde das Gericht damit uneins mit der „bestehenden ständigen höchstrichterlichen Rechtsprechung“ agieren.

Jagdfeld will nun in Berufung gehen. Man sei zuversichtlich, dass das heutige Urteil in zweiter Instanz keinen Bestand haben werde.

Hintergrund: Im Streit geht es um zu geringe Ausschüttungen an dem von Jagdfeld aufgelegten Adlon-Fonds. Hierauf hatte sich eine Schutzgemeinschaft der Anleger (darunter auch die Signal Iduna) gebildet. Für diese sprach ein Berliner Rechtsanwalt, der Jagdfeld scharf in der Öffentlichkeit kritisierte und später auch wegen Untreue anzeigte. Jagdfeld sieht hierin eine Rufmordkampagne, für die er die Signal Iduna mitverantwortlich macht.