Schadenfall der Woche
Was kann man tun, wenn einem beim Flirten die Gesprächsthemen ausgehen? Ein Mann aus der südwest-englischen Grafschaft Dorset wählte hier einen höchst eigentümlichen Ansatz: Er überredete Frauen, die er auf Dating-Seiten kennenlernte, mit ihm zusammen Versicherungen zu betrügen. Das teilt die Londoner Polizei mit.
Laut Polizei ging es dem 46-Jährigen Schwerenöter bei seinen Besuchen auf Dating-Websites keinesfalls um die große Liebe – er suchte nach Frauen, die er dahingehend manipulierte, dass diese Teil seiner Versicherungsbetrügereien wurden.
Hierfür inszenierte der mittlerweile verurteilte Täter mit Hilfe der Frauen mehrere Verkehrsunfälle. Die hierbei entstandenen Schäden meldete der 46-Jährige schließlich – stets unter falschen Namen – der Versicherung. Das „Insurance Fraud Bureau“, das an der Aufklärung beteiligt war, zählte insgesamt 16 fingierte Unfälle.
„Wir sind entsetzt über Atkins' Handlungen. Indem er schutzbedürftige Frauen ausnutzte, die er auf Dating-Websites kennengelernt hatte, ermutigte er sie, sich an gefährlichen Crash-for-Cash-Betrügereien zu beteiligen, wodurch er sie in Betrugsdelikte verwickelte und unschuldige Menschen in Gefahr brachte. Wir fordern alle Nutzer von Dating-Websites dringend auf, auf Anzeichen dieser weniger bekannten Betrugsmasche zu achten und verdächtige Vorfälle zu melden“, erklärte Nicola Smith, Intelligence & Investigations Manager beim „Insurance Fraud Bureau“.
Die Polizei betont, dass keine der beteiligten Frauen finanziell von den Betrügereien profitierte. Im Gegenteil: Sie brachten sich für die Aussicht auf die große Liebe teils in große Gefahr. So hatte der 46-Jährige in einem Fall eine im siebten Monat schwangere Frau dazu überredet, sich in einen fingierten Autounfall verwickeln zu lassen.
Die Frauen wurde entsprechend von der Polizei nach ihren jeweiligen Geständnissen lediglich verwarnt. Der betrügerische Casanova wurde indes nun zu einer Haftstrafe von 20 Monaten verurteilt.