80 Prozent vom Netto sind nötig, um den Lebensstandard im Alter zu halten, rechnete Prof. Hauer vom Institut für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP) auf Ergo Makler-TV vor. Mit der gesetzlichen Rente ist das nicht zu schaffen. Bis 2030 wird das Rentenniveau bei 43 Prozent liegen. Und davon werden noch Beiträge zur Krankenversicherung der Rentner (KVdR) abgeführt.
Zusätzliche private Altersvorsorge ist also unerlässlich, wenn man die „Lebensstandardlücke“ möglichst klein halten will. Doch noch immer ist „Garantie“ ein Zauberwort im Vertrieb von Lebensversicherungen. Ein Umstand, bei dem Prof. Hauer dringenden Handlungsbedarf sieht. Seine These: Wenn dem Kunden klar gemacht wird, welche Kosten mit den Garantien verbunden sind, würde ein Großteil der Kunden auf Garantien in der Ansparphase verzichten. Hauer sieht hier vor allem die Vermittler gefordert. Seiner Einschätzung nach, hätten die Versicherer durchaus die passenden Lösungen, um trotz Niedrigzinsphase das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Allerdings müssten diese neuen Produkte und Lösungen bei den Vermittlern „ankommen“, meinte Hauer auf profino.
Neue Produktwelten zu komplex?
Dr. Oliver Horn (Bereichsleiter Produktsteuerung Leben bei Ergo) sieht einen Grund für die skeptische Haltung der Vermittler und Kunden gegenüber manchen neuen Hybridprodukten in deren Komplexität. Doch wie können Produkte gelingen, die weniger komplex sind und dennoch den Bedürfnissen der Kunden nach Sicherheit entsprechen? Und wie können Produkte darauf reagieren, dass sich die Risikoneigung der Kunden ändert? Immerhin beträgt die durchschnittliche Ansparphase (bei Ergo) 32 Jahre. Diesen Fragen widmen sich Dr. Oliver Horn und Prof. Michael Hauer in der nächsten Folge von Ergo Makler-TV auf profino. Am Donnerstag lautet das Thema: „Produktcheck – Anlageflexibilität in der Altersvorsorge“.