Die Corona-Krise hat dem Neugeschäft in der Lebensversicherung einen Dämpfer verpasst. Voraussichtlich wird es auch noch einige Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Abschlussbereitschaft der Verbraucher auf das bisherige Niveau zurückkehrt. Die bevorstehende Absenkung des Höchstrechnungszinses wird da keinen positiven Effekt beisteuern. Das macht klassische LV-Produkte noch unattraktiver – und lenkt die Aufmerksamkeit mehr und mehr auf fondsgebundene Lebensversicherungen.
Ganz generell könnte die betriebliche Altersversorgung (bAV) besser aus der Krise kommen als andere LV-Sparten – ob nun mit fondsgebundener Anlage oder mehr oder weniger klassisch. Schließlich bietet sie obendrein verschiedene Förderungen für Arbeitnehmer. Neben der steuerlichen Förderung zählt dazu seit letztem Jahr auch der mindestens 15-prozentige Arbeitgeberzuschuss bei Entgeltumwandlungen.
Mehr „exzellente“ Tarife
Beliebtester Durchführungsweg für eine solche bAV ist die Direktversicherung. Um Makler bei der Auswahl der besten Tarife für ihre Kunden zu unterstützen, hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) auch in diesem Jahr 87 Direktversicherungstarife von 40 Lebensversicherern unter die Lupe genommen. Dabei zeichnet sich ein gestiegenes Qualitätsniveau unter den Tarifen ab. Denn während im Vorjahr bei gleicher „Teilnehmerzahl“ noch 26 Tarife die Höchstnote „Exzellent“ erhielten, sind es im aktuellen Rating bereits 31.
Das hängt wohl auch damit zusammen, dass das IVFP eine weitere Produktkategorie eingeführt hat. So wird das wachsende Angebot an Indexpolicen seit diesem Jahr in zwei Kategorien untersucht: Solchen mit beitragsorientierter Leistungszusage (BoLz) und solchen mit Beitragszusage mit Mindestleistung (BzMl). Daneben haben die Analysten noch die besten Produkte in den folgenden bAV-Direktversicherungs-Kategorien ermittelt:
Eine Erläuterung zu den verschiedenen Produktkategorien haben wir in unserem Bericht zum Vorjahres-Rating vorgenommen.
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Insgesamt flossen, je nach Produktkategorie, bis zu 83 Einzelkriterien in die Analyse ein. Diese verteilen sich auf die vier unterschiedlich stark gewichteten Teilbereiche „Unternehmen“ (35 Prozent Gewichtung an der Gesamtnote), „Rendite“ (30 Prozent), „Flexibilität“ (25 Prozent) sowie „Transparenz und Service“ (10 Prozent).
Je nach Erfüllungsgrad der Einzelkriterien erhalten die Tarife Punkte, die am Ende in eine Gesamtnote umgerechnet werden. Details zu den Einzelkriterien und der Rating-Methodik finden sich hier.
Das sind die Testsieger
In den folgenden Tabellen finden sich zu jeder Produktkategorie die Tarife und ihre Anbieter, die vom IVFP die Höchstnote „Exzellent“ erhalten haben. Eine Ergebnisliste, in der auch die Tarife mit der zweitbesten Gesamtnote „Sehr Gut“ sowie die Noten in den vier Teilbereichen aufgeführt sind, findet sich hier.
Fazit Wie schon im Vorjahr konnte die Allianz Lebensversicherung die meisten Höchstnoten sammeln. Insgesamt 8 ihrer bAV-Direktversicherungstarife erhielten das Prädikat „Exzellent“ vom IVFP. Erneut kommt die Continentale auf die zweitmeisten Top-Tarife (5x „Exzellent“), die Stuttgarter steht mit 3 Höchstnoten auf dem dritten Platz.
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