Das sind die Gewinner und Verlierer in der privaten Krankenzusatzversicherung

Die private Krankenzusatzversicherung läuft für die Versicherer wie geschnittenes Brot. Wer vom Geschäft mit dem Zusatzschutz besonders profitieren konnte und wer gar nicht, hat die Ratingagentur Assekurata ausgewertet.

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09:11 Uhr | 22. November | 2022
PKV-Zusatzversicherung Bild: becon

Das Geschäft mit PKV-Zusatzversicherungen boomt – doch nicht jeder Versicherer kann davon auch profitieren, zeigt eine Auswertung der Ratingagentur Assekurata. Bild: becon

Während sich die Zahl der Vollversicherten in der privaten Krankenversicherung leicht rückläufig entwickelt, boomt für die Gesellschaften das Geschäft mit Zusatzversicherungen. Insgesamt 28.837.598 Versicherte verfügten 2021 über eine Zusatzversicherung – die Auslandsreisekrankenversicherung nicht mitgerechnet. Das waren rund vier Prozent oder 1.111.591 Personen mehr als noch 2020. Vor allem, wenn es um ihre Zähne geht, scheinen viele Deutsche bereit, in ihren Versicherungsschutz zu investieren.  

Welcher Versicherer von dem Geschäft mit dem Extra-Schutz im vergangenen Jahr besonders stark profitieren konnte, hat nun die Kölner Ratingagentur Assekurata untersucht. So konnten insgesamt 23 Versicherer ihren Bestand an versicherten Personen gegenüber 2020 ausbauen.  

Barmenia und R+V profitieren von CareFlex Chemie

Besonders stark fällt das Wachstum dabei bei der Barmenia (+400.314) und der R+V (256.320) aus. Die Barmenia konnte somit ihr starkes Wachstum aus dem Vorjahr (+ 112.017 Personen) noch einmal deutlich überbieten. Profitieren konnten die Wuppertaler hier – ebenso wie die R+V – von der Einführung der arbeitgeberfinanzierten Pflegezusatzversicherung CareFlex Chemie für die Beschäftigten der Chemiebranche. Bisher wurden rund 430.000 Tarifversicherte über CareFlex Chemie abgesichert.  

Weitere Faktoren für den starken Zuwachs bei der Barmenia sind laut Assekurata die GKV-Zusatztarife sowie die positive Resonanz auf den im Vorjahr eingeführten Budgettarif in der betrieblichen Krankenversicherung. Weitere Gewinner im Bereich Zusatzschutz waren 2021 die Ergo (+ 59.787), die Allianz (46.739) sowie der Münchener Verein (42.955).  

Doch nicht jeder Versicherer konnte vom boomenden Geschäft mit den Zusatzversicherungen profitieren. Bei insgesamt neun Krankenversicherern ging der Bestand an versicherten Personen im Jahr 2021 zurück. Den größten Abrieb verzeichnete die Signal Iduna, die 2021 knapp 16.000 Versicherte verlor. Ursächlich ist hierfür nach Angaben von Assekurata in erster Linie die Krankenhaustagegeldversicherung. Hier verzeichneten die Dortmunder im vergangenen Jahr ein Minus von 14.500 Versicherten. Bereits im Vorjahr hatte die Signal Iduna hier einen Abrieb von 15.000 Versicherten erlitten.  

DKV bleibt Bestandskönig

Zu den Verlierern 2021 gehört neben der Signal auch die Continentale (- 7.419 Personen), die DKV (- 6.749) und die Landeskrankenhilfe (- 3.814).  

Trotz der Verluste bleibt die Ergo-Tochter DKV der Versicherer mit den meisten Zusatzversicherungen im Bestand. Über 3,5 Millionen Zusatz-Versicherte zählt die DKV – das ist weit mehr als die zweitplatzierte Allianz, die auf rund 2,2 Millionen Versicherte kommt.