Die Rechtsschutzversicherer mit den meisten Beschwerden

Im vergangenen Jahr haben sich bei der BaFin wieder mehr Kunden über ihren Rechtsschutzversicherer beschwert. Insgesamt waren aber weniger Anbieter betroffen als 2017. Sechs Unternehmen zogen dabei besonders häufig Unmut auf sich.

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09:05 Uhr | 14. Mai | 2019
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Quelle: Gothaer

In manchen Versicherungssparten herrscht traditionell mehr Unzufriedenheit bei den Kunden als in anderen. Zu erstgenannter Kategorie gehört schon seit Jahren die Rechtsschutzversicherung. Das zeigt sich in der Anzahl der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) abschließend bearbeiteten Beschwerden.

Nachdem es im Jahr 2017 einen Rückgang der Fälle gab, ist deren Anzahl im Jahr 2018 wieder gestiegen – um rund 15 Prozent auf 614. Vom jüngsten Rekordwert aus dem Jahr 2016 ist die Branche trotzdem noch weit entfernt. Damals hatten, ausgelöst durch den Volkswagen-Abgasskandal, vor allem gebündelte Beschwerden einer Großkanzlei die Fallzahlen bei einigen Anbietern in die Höhe getrieben.

Weniger Anbieter verursachen mehr Beschwerden

Im Jahr 2018 verteilten sich die BaFin-Beschwerden auf 31 Rechtsschutzversicherer (Vorjahr: 36). Im Verhältnis zu deren Gesamtbestand (rund 24 Millionen Verträge) entfiel im Durchschnitt ein Beschwerdefall auf 38.609 Policen. Allerdings verteilten sich die Beschwerden alles andere als gleichmäßig. So kamen beispielsweise die ADAC-Rechtsschutz (178.714) und die Allianz (94.234) trotz großer Bestände von über zwei Millionen Verträgen auf relativ gute Quoten.

Deutlich schlechter als der Durchschnitt (eine Beschwerde auf weniger als 30.000 Verträge) haben die 6 Versicherer abgeschnitten, die wir in der untenstehenden Bilderstrecke zusammengestellt haben.

Rechtsschutz: Die Anbieter mit den höchsten Beschwerdequoten

Im Jahr 2018 entfielen auf die Württembergische Gemeinde-Versicherung 15 BaFin-Beschwerden. Im Verhältnis zu den 426.173 Verträgen des Versicherers ergibt sich eine Quote von einer Beschwerde auf 28.412 Policen. Bild: GDV