Aus Kundensicht ist die Hausratversicherung eine der wichtigsten Policen. Darüber lässt sich aus Beratersicht diskutieren. Doch 26,6 Millionen Verträge Ende 2019 und ein stetes Wachstum über Jahrzehnte verdeutlichen den Nutzen, den sich die Privathaushalte vom Abschluss einer Hausratversicherung versprechen. Zudem kosten die Verträge häufig unter 100 Euro im Jahr und werden eher als günstig wahrgenommen und weniger hinterfragt.
Trotz der verhältnismäßig geringen Beiträge machen die Anbieter mit der Hausratversicherung seit Jahren sehr gute Gewinne. Das Image der „Cashcow“ hat die Sparte schon seit längerem weg. Aktuelle Zahlen belegen aber einmal mehr die – aus Unternehmenssicht – sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung. So musste im Jahr 2019 kein einziger der 50 größten Hausratversicherer (90 Prozent Marktabdeckung nach Beitragseinnahmen) eine Combined Ratio von über 100 Prozent ausweisen. Das geht aus dem „Branchenmonitor Hausratversicherung“ hervor, den die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der 50 Geschäftsberichte erstellt hat.
Auch auf 6-Jahres-Sicht (Betrachtung der Geschäftsjahre 2014 bis einschließlich 2019) machte keiner der untersuchten Anbieter Verlust mit der Sparte. Ganz im Gegenteil: Die Combined Ratio liegt seitdem im Schnitt unter 80 Prozent. Im Geschäftsjahr 2019 waren es 72,94 Prozent. Mit jedem eingenommenen Beitragseuro machte die Branche also etwa 27 Cent Gewinn.
26 der 50 größten Hausratversicherer lag 2019 unter diesem Wert, profitierten also noch mehr. Auf eine stolze Gewinnspanne von über 40 Prozent – also eine Combined Ratio von unter 60 Prozent – kamen sogar 8 Anbieter (siehe untenstehende Bilderstrecke).